Schöner wohnen im alten Amtsgericht
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Lange war unklar, was mit ihm passiert. Jetzt beherbergt es zehn Wohnungen.
METTMANN Alte Mauern können Geschichten erzählen. Ob man die immer hören möchte? Beim alten Mettmanner Amtsgericht hingegen könnte es spannend werden. Wer dort sein Ohr ans Gemäuer legt, könnte sich gleich schon wiederfinden in irgendeiner Kriminalgeschichte. Denn wo Recht gesprochen wurde, da gab es zuvor auch Unrecht. Und das – geben wir es doch zu – lockt einen schon manchmal beim Zuhören auf ungerade Wege. Holzvertäfelung an der hohen Decke und einem Kubus mitten im Raum, der als Badezimmer dient.
Die zehn Wohnungen haben einen ganz besonderen Charme, den man wohl nur in einem solch liebevoll sanierten Altbau findet. Erhalten wurden auch die Gefängniszellen im Keller und der Wegweiser im Flur. Gewölbedecken, zugemauerte Türnischen und Fußböden aus geölter Eiche: Es ist ein Wohngefühl der besonderen Art, das sich für die zukünftigen Bewohner schon bald einstellen dürfte. Eigentlich sollte auch noch das Dachgeschoss ausgebaut werden, dafür gab’s jedoch aus Denkmalschutzgründen kein grünes Licht. 1,4 Millionen Euro wurden in den Umbau und die Sanierung investiert. Neun der zehn Wohnungen haben einen Garten.