Gründer mit solider Finanzierung fördern
Damit Gründer mit guten Ideen beim Start in den wirtschaftlichen Erfolg unterstützt werden, gibt es die NRW.Bank. Sie unterstützt nicht nur mit Finanzierung, sondern auch durch Beratung und ihr großes Netzwerk.
Ein Plus von 17 Prozent – das ist nicht die Wachstumsbilanz eines innovativen Start-ups, sondern das gestiegene Fördervolumen der NRW.Bank in den ersten drei Quartalen 2017. Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen hat in diesem Zeitraum allein für mittelständische Unternehmen und Gründer Zusagen in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro Fördergelder gegeben.
Dabei nimmt die Förderung von Gründern großes Gewicht ein: Mehr als 407 Millionen Euro sagte die NRW.Bank für Existenzgründungen und -festigungen allein über den attraktiven NRW.Bank.Universalkredit und den NRW.Bank.Gründungskredit zu. Zudem investierte der NRW.Bank.Seed Fonds rund 2,8 Millionen Euro in technologieorientierte Existenzgründer – weiterhin auf hohem Niveau. Über das Programm „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“, mit dem Unternehmen in der Gründungsphase gefördert werden, wurden 240.000 Euro zugesagt – dreimal mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Auch an dem Bonner Startup Trackle hat sich die NRW.Bank mit diesem Programm beteiligt. Trackle hat ein Messsystem entwickelt, das Frauen hilft, ihre fruchtbaren Tage digital zu bestimmen. Dafür messen Sensoren über Nacht die Körperkerntemperatur. Die Daten werden drahtlos übermittelt und per App zur Verfügung gestellt.
Auf die Geschäftsidee kam Gründerin Katrin Reuter durch private Erfahrungen: Lange Zeit hat sie selbst nach dem Prinzip der natürlichen Familienplanung ihre Temperatur gemessen und die Daten händisch übertragen. „Das war mir zu umständlich und zu fehleranfällig“, erzählt Reuter, die zuvor als IT-Projektmanagerin und Unit Director in einer Werbeagentur gearbeitet hatte. Sie fand Mitstreiter für ihre Idee und gründeten Trackle. Ihre Zielgruppe sind Frauen mit Kinderwunsch und Frauen, die hormonfrei verhüten wollen.
Das Team Business Angelsund Innovationsfinanzierung der NRW.Bank unterstützte die Gründerin dabei, einen Investor aus dem Netzwerk zu gewinnen. Und das mit Erfolg: „Wir haben direkt einen Investor gefunden, der die Finanzierungsrunde angestoßen hat“, sagt Reuter. So kam insgesamt ein sechsstelliger Betrag zu- sammen. Auch eine Crowdfunding-Kampagne brachte Geld und Bekanntheit. Derzeit wird der Markteintritt vorbereitet.
Bei Trackle wird deutlich, wie wichtig Beratung und Netzwerke sind. Die „win NRW.Bank Business Angels Initiative“vermittelt den Kontakt zu inzwischen mehr als 200 Privatinvestoren – gestandenen Unternehmern, die sich mit Geld, Erfahrung und Marktkenntnis an innovativen Vorhaben beteiligen. Sie schaffen Zugang zu Beteiligungskapital, denn private Investoren sind nach wie vor gefordert.
Seit Jahren bewährte Vernetzungsplattformen sind auch die regionalen Beratertage, die die NRW.Bank gemeinsam mit IHKs und Handwerkskammern ausrichtet. Technologieorientierten Gründungswilligen aus Hochschulen und Forschung hilft das NRW.Bank. Venture Center weiter. Die Berater sind regelrechte Spürnasen, die in Forschungseinrichtungen Ideen mit vielversprechenden Vermarktungsperspektiven ausfindig machen. Sie geben Wissenschaftlern und Gründern notwendige Impulse und begleiten sie bei der Entwicklung marktfähiger Geschäftsmodelle.
Auch das jüngste Kind der Fonds-Familie rund um die Landesförderbank startet gerade durch. Im Sommer 2017 hoben der Initiativkreis Ruhr und die NRW.Bank gemeinsam den Gründerfonds Ruhr aus der Taufe. Mit seinem mehr als 30 Millionen Euro schweren Topf unterstützt er junge Gründer aus dem Ruhrgebiet in der frühen Finanzierungsphase. Die NRW.Bank hat dafür bereits 144.000 Euro investiert und insgesamt 15 Millionen Euro als Ankerinvestor zugesagt. Auch hier profitieren Gründer nicht nur von der Finanzierung, sondern auch vom Netzwerk der Investoren. Denn diese sind bekannte Industrieunternehmen aus dem Ruhrgebiet, die gemeinsam mit den Gründern einen langen Atem bis zum wirtschaftlichen Erfolg der Start-ups beweisen wollen.