Rheinische Post Hilden

Gymnasium verschwind­et fast im Hang

- VON RALF GERAEDTS

Anfang Januar beginnt der Abriss der Aula Adlerstraß­e. Ende 2018 soll der Rohbau und 2020 der Neubau ganz fertig sein.

HAAN Die Planung für das 30-Millionen-Euro-Projekt ist fertig. Architekt Hanspeter Kottmair gab im Bauausschu­ss einen groben Überblick dessen, was ab Anfang Januar 2018 eineinhalb Jahre lang an der Adlerstraß­e geschehen wird. Noch in dieser Woche wird der Bauantrag eingereich­t. Bis zum Jahresende werden sieben Pavillonkl­assen im Bereich des Lehrerpark­platzes errichtet. Und der kleine Sportplatz im Hühnerbach­tal wird künftig Lager und Bereich für die Bauleute sein.

Der Abriss des Traktes mit der Aula und einigen Klassen macht den Platz frei, auf dem der Baukörper der gesamten neuen Schule entsteht. Der Grundriss erinnert an ein auf der Spitze stehendes Parallelog­ramm. Die eine Schmalseit­e verläuft parallel zur Adlerstraß­e und wird nur ein Geschoss über das Straßenniv­eau reichen. Zum Tal hin erreicht der Baukomplex fünf Etagen, die alle über Innenhöfe und Fenster mit Tageslicht versorgt sind. Die Aula befindet sich auf der untersten Ebene.

Entlang der Adlerstraß­e wird zunächst eine Stahlbeton­wand auf Bohrpfähle­n versenkt. Dahinter entsteht später ein Teil der Baugrube, die hinter einer zweiten Bohrpfahlw­and dann komplett in die Tiefe reicht. Nach Bodenunter­suchungen steht fest, dass der felsige Untergrund mit schweren Baggern aufgebroch­en werden muss. Am 28. November soll es einen Termin geben, bei dem Stadt und Generalunt­ernehmer die Anwohner mit Details zur Großbauste­lle versorgen wollen. Der Baukörper ist in die Hanglange mit 15 Meter Höhenunter­schied zwischen Adlerstraß­e und Diekermühl­e eingebette­t. Künftig können Anwohner der Adlerstraß­e wieder ins Hühnerbach­tal blicken und über einen den Schulhof kreuzenden Weg dorthin gehen.

Im Januar, Februar und März stehen Abbruch und Herrichtun­g de Baugrube auf dem Arbeitspro­gramm. Ende 2018 soll der Rohbau fertig sein. 2019 läuft der Innenausba­u und Mitte 2020 wird das Gesamtproj­ekt schlüsself­ertig übergeben. Zuvor wird die Schule den Neubau beziehen, verschwind­et die Altbau-Substanz, wird der neue Schulhof angelegt und auch die neuen Parkplätze. „Wir nehmen Rücksicht auf den Schulbetri­eb“, versprach Architekt Hanspeter Kottmair. In Ferienzeit­en würden die Bauarbeite­n intensivie­rt.

Die Fundamente und die Konstrukti­on werden so ausgelegt, dass der Neubau relativ zeitnah um einige Klassen- und Nebenräume auf dem Dach erweitert werden könnte. Denn die Raumplanun­g ist an dem derzeit gültigen G8 orientiert. Wenn der Weg zum Abitur jetzt wieder auf neun Jahre erweitert wird, müssten für einen Zug – vier Klassen – Räume vorgesehen werden. Baudezerne­nt Engin Alparslan riet davon ab, jetzt in Aktionismu­s zu verfallen. Die später nötigen Räume zu erstellen, sei „nicht die Welt“.

Die zentrale, zweigescho­ssige Eingangsha­lle hat die Doppelfunk­tion der Pausenhall­e und als Foyer für Aula-Veranstalt­ungen. Im zentralen Erdgeschos­s werden Schul- verwaltung, Mensa und Bibliothek errichtet. Zwei Garten- und zwei Obergescho­sse werden über vier Treppenhäu­ser erschlosse­n.

Ein so großes Projekt bei laufendem Schulbetri­eb zu realisiere­n, ist eine Herausford­erung für das Bauunterne­hmen, mit dem die Stadt beim Neubau der Feuer- und Rettungswa­che bereits beste Erfahrunge­n gemacht hat. In die Vielzahl der Abstimmung­sgespräche ist immer wieder auch die Schule eingebunde­n. „Das läuft richtig gut“, sagt Schulleite­rin Friederike von Wiser erfreut. In zwei Vorträgen sind Schüler und Eltern über das Vorhaben informiert worden. Ihre Hinweise fließen jetzt auch ein in die Abwicklung der Baustelle. Für den Baustellen­verkehr wird auf der Westseite des heutigen Schulhofes ein Bereich abgeteilt. Verkehrsde­tails werden in Kürze noch mit der Verkehrsbe­hörde und der Polizei abgestimmt.

 ??  ?? Zwischen Adlerstraß­e (links) und Hühnerbach­tal liegen 15 Höhenmeter. Der Schulbau mit 13.000 Quadratmet­er Geschossfl­äche und 60.000 Kubikmeter umbautem Raum fügt sich in den Hang ein. Zur Adlerstraß­e hin kommt nur ein Obergescho­ss zum Vorschein.
Zwischen Adlerstraß­e (links) und Hühnerbach­tal liegen 15 Höhenmeter. Der Schulbau mit 13.000 Quadratmet­er Geschossfl­äche und 60.000 Kubikmeter umbautem Raum fügt sich in den Hang ein. Zur Adlerstraß­e hin kommt nur ein Obergescho­ss zum Vorschein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany