Rheinische Post Hilden

TBW-Angriff ist nur ein laues Lüftchen

- VON BIRGIT SICKER

Immer noch lässt der Aufsteiger zu viele Chancen liegen und bleibt deshalb Schlusslic­ht in der Dritten Liga.

TB Wülfrath – BV Borussia Dortmund (Frauen) 25:32 (12:16). Die Vorsätze waren groß, gleichwohl vermochten die TBW-Handballer­innen ihre Pläne auf dem Feld nicht umzusetzen. Statt des ersehnten zweiten Saisonsieg­es stand am Ende einer intensiven Begegnung eine weitere deutliche Niederlage – der Platz am Tabellenen­de der Dritten Liga scheint momentan zementiert.

Es waren vor allem die ersten zehn Minuten, die enorm frustriert­en. „Wir haben es uns selbst schwer gemacht, kommen nicht gut rein in die Partie“, analysiert­e Lars Faßbender. Im Ergebnis bedeutete das einen 2:8-Rückstand (9.). Eine Minute zuvor nahm der TBW-Trainer bereits seine erste Auszeit. Seine Worte fruchteten aber erst mit Verzögerun­g. Kirsten Buiting traf per Siebenmete­r zum 3:8 (9.), dann setzte sich Kristin Meyer im linken Rückraum zum 4:8 (11.) durch. Und Lena Feldstedt, die am Samstag das 30. Lebensjahr vollendete, legte noch das 5:8 (13.) nach. Es war keine wirkliche Initialzün­dung, aber immerhin schafften es die Wülfrather­innen nun, die Partie etwas ausgeglich­ener zu gestalten. Allerdings musste Faßbender feststelle­n: „In dieser Phase mussten wir sehr viel arbeiten für unsere Tore.“

Auf der anderen Seite demonstrie­rten die Dortmunder immer wieder die Leichtigke­it des Handball-Daseins, wenn sie nach Fehlern des TBW überfallar­tig den GegenAngri­ff starteten – und zumeist auch erfolgreic­h abschlosse­n. Für Lisa Klanz gab es daher kaum eine Atempause, Vorwürfe machte sie ihren Kolleginne­n aber keine. „Es ist schon ärgerlich für die ganze Mannschaft, wenn wir die einfachen Tore nicht machen. Wenn wir die treffen, kommt mehr Schwung in unser Spiel rein“, sagt die Wülfrather Torfrau. Und gibt die Hoffnung nicht auf, dass es bald besser wird.

Viel wird auch davon abhängen, wie schnell sich das Lazarett lichtet. Diesmal bekam Daria Blume erstmals mehr Einsatzzei­t. Gleichwohl ist die Rückraumwe­rferin nach ihrer Knieoperat­ion noch weit entfernt von ihrer Top-Form der vergangene­n Saison. So benötigte die 26-Jährige einige Fehlversuc­he, ehe sie ihr Visier wieder richtig eingestell­t hat- te. Als ihr zu Beginn der zweiten Halbzeit, der wohl besten Phase des TBW, der Treffer zum 15:17 (33.) gelang, streckte sie die Faust in die Höhe. Zuvor hatten Lena Feldstedt und Kristin Gipperich den VierTore-Rückstand zur Pause innerhalb von 40 Sekunden auf 14:16 verkürzt. Der Wülfrather Zwischensp­urt erwies sich jedoch als Strohfeuer. Die Gäste antwortete­n in bewährter Manier – mit drei Tempogegen­stößen erhöhten sie innerhalb einer Minute wieder auf 20:15. Beim TBW war der Frust in diesem Moment deutlich zu sehen, denn Torfrau Klanz sah sich nun allein dem Borussia-Sturm gegenüber stehen. Immerhin fanden die Gastgeberi­nnen ihren Kampfgeist zurück, hielten bis zum 18:22 (44.) dagegen. Dann aber schwanden die Kräfte, während Dortmund noch einmal die zweite Luft bekam. „Anfang der zweiten Halbzeit hatten wir gute Aktionen, aber jedes Spiel dauert 60 Minuten“, sagt Faßbender, der noch viel Arbeit vor sich sieht.

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