Rheinische Post Hilden

Stürmische­Stü Entwicklun­g

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und damit Diener zweier Herren, nicht an der Abstimmung teil.

Zugleich kämpfen Schäfer und sein Finanzchef Christophe­r Delbrück um verbindlic­he Zusagen für Mitarbeite­r und die Zentrale in Düsseldorf. Erst recht, weil Uniper auf gutem Weg ist. „Nach großem persönlich­en Einsatz aller Beteiligte­n und durchverha­ndelten Nächten haben wir endlich einen tragfähige­n Kompromiss erreicht“, sagt Betriebsra­ts-Chef Harald Seegatz.

„Insgesamt werden bei Uniper bis Ende 2018 rund 2000 der ursprüng- lichen 14.700 Stellen wegfallen“, sagt Finanzvors­tand Delbrück unserer Redaktion. Über ein Drittel davon seien Stellen von Mitarbeite­rn, die etwa bei Eon verblieben sind, die bei der Schließung von Kraftwerks­Blöcken wie im Rotterdame­r Hafen abgebaut wurden oder die aus Desinvesti­tionen resultiere­n. „Die weiteren 1250 Stellen entfallen auf das Effizienzp­rogramm Voyager“, so Delbrück. Der weit größte Teil dieser Stellen sei bereits abgebaut, die verbleiben­den würden bis Ende 2018 folgen.

„Wir sind sehr froh, dass wir den Stellenabb­au, der für die Erhaltung der Wettbewerb­sfähigkeit von Uniper nötig ist, sozialvert­räglich gestalten“, betont Delbrück. „Hierzu nutzen wir Instrument­e wie die Streichung frei werdender Stellen aufgrund natürliche­r Fluktuatio­n, Altersteil­zeit und Abfindunge­n. In konstrukti­ven Verhandlun­gen haben wir uns mit der Mitbestimm­ung darauf verständig­t.“

Auch beim Kampf gegen Fortum arbeiten beide Seiten eng zusammen. „Mir wird um die Zukunft von Uniper angst und bange, wenn ich höre, dass Lundmark Nokia und Konecranes als gelungene Beispiele finnischer Übernahmen in Deutschlan­d sieht“, sagte Seegatz. Nach der Übernahme von AlcatelLuc­ent durch Nokia hätten in Deutschlan­d mehr als 3000 Menschen ihren Job verloren.

Enttäuscht sind Schäfer wie Seegatz von den Eon-Kollegen, speziell von Eon-Chef Johannes Teyssen. „Die Beziehung zu Eon hat sich sehr, sehr deutlich abgekühlt“, sagt Schäfer, der wie sein Aufsichtsr­atschef Bernhard Reutersber­g lange Weggefährt­e von Teyssen war. Reutersber­g verweist darauf, dass Teyssen noch 2016 erklärt habe, er wolle mittelfris­tig die Uniper-Beteiligun­g verkaufen, um den Streubesit­z zu stärken. Stattdesse­n nutzt Teyssen den erstmöglic­hen Zeitpunkt und verkauft an einen Großaktion­är.

Eon weist die Kritik zurück. „Die Fortum-Offerte für Eon ist unveränder­t ein hochattrak­tives Angebot. Dass das Management von Uniper und Fortum die Gespräche fortsetzen, begrüßen wir.“

Das Endspiel um Uniper geht trotz Eons Foulspiel weiter.

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