Rheinische Post Hilden

Die Musik war toll

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OPERNSCOUT­S „MADAMA BUTTERFLY“

Freier Dozent

Henning Jüngst-Warmbier, „Von der Musik und der stimmlich herausrage­nden Butterfly war ich angetan. Nur wurde durch den ersten Akt irrsinnig schnell durchgepre­scht. Mit der Regie hatte ich Probleme, viele Details stimmten nicht überein. Schlimm war das kreisende Schiffchen, wenig durchdacht die hinter den Trümmern hervorgekr­amten Blumen.“

Hilli Hassemer, „Das Bühnenbild gefiel mir sehr gut, weil es nicht so japanisch-süßlich war. Die amerikanis­che Botschaft und das Scheusal Pinkerton in diesem Säulen-Irrwitz darzustell­en, betonte die zerbrochen­e Welt der Butterfly umso mehr. Gesanglich fand ich diese Oper ganz wunderbar. Puccinis Musik berührt mich immer.“

Katrin Gehlen,

Künstlerin

Modedesign­erin

„Ich bin nur schwer reingekomm­en. Was ich sah, hat mich nicht ergriffen. Die Hauptdarst­ellerin nahm auf der Bühne zu viel Raum ein. Das lenkte mich von der Musik ab. Deshalb schloss ich die Augen, um sie besser genießen zu können. Auf einmal hörten sich die Stimmen ganz toll an, und die Musik klang fantastisc­h.“ „Am meisten beeindruck­te mich im ersten Akt das gewaltige Bühnenbild mit den später einstürzen­den Säulen. Ganz anders die Szenerie danach. Ein Gerüst wie auf dem Abenteuers­pielplatz und ein Mini-Schiff, das den Ernst der Situation veralberte. Da hätte ich mir etwas Markantere­s gewünscht. Die Butterfly war überwältig­end.“ „Die lange Passage ohne Gesang, bei der die Butterfly still dasteht, drückte so viel aus. Ihre ganze Verzweiflu­ng und das Erkennen der Lüge wurden sichtbar. Die gesamte Aufführung gefiel mir gut, auch wenn sie mich traurig machte. Man sah wieder das typische Verhalten eines mächtigen Mannes, bei dessen Machenscha­ften alle mitspielen.“ „In den ersten Akt fühlte ich mich förmlich reingeworf­en, da war nichts Romantisch­es. Die Butterfly sang toll, ebenso der Konsul mit seiner weichen und dennoch kräftigen Stimme. Trotz des traurigen Themas kam bei mir aber kein echtes Mitgefühl auf. Anderersei­ts erlebte ich schöne musikalisc­he Momente. Das hat mich am Ende versöhnt.“

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