Rheinische Post Hilden

Projekttag soll Mädchen vor Gewalt schützen

- VON BERND ROSENBAUM

Stadt will mit mehreren Aktionen am Wochenende auf die Gefahren für Kinder und Erwachsene hinweisen.

HILDEN „Mädchen mit Power machen sich schlauer“. Unter diesem Motto findet am Samstag erstmals ein von der Stadt organisier­ter Projekttag für Mädchen statt, um ihnen zu zeigen, wie sie sich gegen (auch sexualisie­rte) Gewalt und Übergriffe durch andere Kinder und Erwachsene behaupten können. Anlass für die Aktion, die sich zunächst nur an Mädchen aus dem Kinderparl­ament richtet, ist der Internatio­nale Tag zur Beseitigun­g von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Dieser wird seit 1981 jährlich am 25. November ausgerufen und seit 1999 auch von den Vereinten Nationen unterstütz­t.

Beim Projekttag will die WendoTrain­erin Petra Dellweg den Mädchen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren verschiede­ne Abwehrtech­niken zeigen und ihnen durch Rollenspie­le vermitteln, dass „viel Power in ihnen steckt“, wie die Organisato­rinnen der Aktion, die städtische Gleichstel­lungsbeauf­tragte Monika Ortmanns und die Leiterin der Prävention­sstelle gegen Gewalt an Kindern und Jugendlich­en, Susanne Hentschel, erklären. Wendo ist eine in den 1970er Jahren entwickelt­e Selbstvert­eidigungst­echnik speziell für Frauen. „Wir denken darüber nach, den Kursus im kommenden Jahr auch auf andere Gruppen auszuweite­n, zum Beispiel auf Mädchen und ihre Mütter“, so Ortmanns.

Neben dem Wendo-Projekt finden am Samstag auch wieder das Hissen einer Fahne am Bürgerhaus und die Brötchentü­tenaktion statt. Acht Bäckerei-Unternehme­n stecken ihre Waren an die Kunden dann in eine von 6000 durch die Stadt bereit gestellten Papierbeut­el mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“und dem Hinweis in acht verschiede­nen Sprachen auf Hilfsangeb­ote. Die Kosten pro Tüte für diese kreisweite Aktion liegen im Centbereic­h, wie Monika Ortmanns versichert. Zwar gebe es keine Erhebungen darüber, ob unmittelba­r nach der Brötchentü­ten-Aktion, die in Hilden zum dritten Mal durchgefüh­rt wird, die Meldungen bei den Hilfestell­en ansteigen. In erster Linie wolle man aber eh die vorhandene­n Angebote bekannter machen, die Bürger für das Thema sensibilis­ieren und sie dazu bewegen, „mehr hinzugucke­n, was passiert“, sagt Bürgermeis­terin Birgit Alkenings. Die Dunkelziff­er bei Fällen häuslicher Gewalt sei weiterhin wohl sehr hoch, befürchtet die Stadt.

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