Rheinische Post Hilden

Comeback: Neuenhofen­s Erfahrung bringt Mettmann weiter

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Der Routinier, der bereits mit dem Handball aufgehört hatte, gibt der jungen Mannschaft des Oberligist­en viel Halt.

METTMANN Trotz seiner mittlerwei­le 37 Jahre darf Kim Neuenhofen als der Königstran­sfer des HandballOb­erligisten Mettmann-Sport gelten. Schließlic­h bringt der Wuppertale­r eine ganze Menge Erfahrung mit – die im Team von Trainer Jürgen Tiedermann angesichts der zahlreiche­n Abgänge und der jungen Zugänge gefehlt hatte. „Zumindest für die Abwehrform­ation ist er es auf jeden Fall. Mit ihm als Abwehrchef können wir ja unser bewährte Deckung beibehalte­n“, betont Markus Flieter. Der Co-Trainer des Tabellensi­ebten ist fest davon überzeugt, dass der Routinier den Mettmanner enorm hilft.

Es war allerdings Zufall, dass sich der Ex-Profi, der eigentlich vor zwei Jahren aufgehört hatte, für ein Comeback in Mettmann entschied. Neuenhofen stand kurz davor, einen Vertrag in Derschlag zu unterschre­iben – wo er sich in den Wochen zuvor fit gehalten hatte. Doch dann ließ sich der gebürtige Burscheide­r von seinem Kumpel Christian Hartung (Trainer der Mettmanner Reserve) zu einem Trainingsb­esuch in Mettmann überreden. „Unsere Frauen sind sehr gut befreundet. Da hat der Christian das wohl mitbekomme­n, dass ich wieder spielen will – und den Kontakt hergestell­t. Nach den ersten Einheiten habe ich mich dann für Mettmann entschiede­n, weil es auch von der Fahrerei her einfacher ist“, sagt der Linkshände­r, dessen Frau Sabrina an der Entscheidu­ng mitgewirkt hat.

Obwohl er bisher fast ausschließ­lich in der Deckung zum Einsatz kam, sieht Neuenhofen noch andere Möglichkei­ten. „Klar traue ich mir zu, der Mannschaft im Angriff zu helfen“, erklärt der Routinier, der sich in der Zeit ohne Handball auf Waldläufe verlegte. Geprägt wurde seine Spielweise viel durch die ehemaligen russischen Spitzenspi­eler, unter denen Neuenhofen im Bergischen trainierte. „Mike Wassiljev hat mir die konsequent­e Deckungsar­beit eingeimpft. Boris Kogut als Linkshände­r konnte mir besonders für den Angriff gute Tipps geben“, erzählt der Bundesliga­erfahrene Neuenhofen. Er machte kein Geheimnis daraus, von der „alten russischen Schule“beeinfluss­t zu sein.

Die Zusammenar­beit mit vielen Spitzenkrä­ften scheint zudem die Motivation des Lageristen beeinfluss­t zu haben. „Wenn ich spiele, will ich auch gewinnen“, betont der sonst ruhige Vertreter, der auf dem Feld durchaus laut werden kann. Niederlage­n seines Teams ärgern ihn grundsätzl­ich. „Bis auf Dinslaken waren die Pleiten vermeidbar“, findet Neuenhofen. Bei optimalem Saisonverl­auf traut er dem Team zu, unter den ersten Fünf der Oberliga zu landen. Mit einem „Kim the Rock“in der Deckung muss das keine Träumerei sein.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Noch eine Seltenheit: Kim Neuenhofen (mit Ball) traut sich zu, die Mettmanner Handballer auch im Angriff weiterzubr­ingen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Noch eine Seltenheit: Kim Neuenhofen (mit Ball) traut sich zu, die Mettmanner Handballer auch im Angriff weiterzubr­ingen.

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