CO-Pipeline: Landtag lehnt Grünen-Antrag ab
Der Hildener Einzelhandel hat Rückenwind: Bereits die zurückliegenden Monate haben viele Kaufleute mit Erfolg verwöhnt. Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft – die wichtigste, weil umsatzstärkste Zeit im gesamten Jahr – erzeugt das Zuversicht: „Wir rechnen mit einem leichten Umsatzwachstum“, sagt Christian Röhrig, Geschäftsführer des Elektrohauses Saturn. Und schon jetzt zeichnen sich bei ihm Trends ab: Gefragt sind Spielekonsolen sowie sprachgesteuerte Systeme wie Alexa oder Google Home.
Auch mit dem bisherigen Geschäftsjahr zeigt sich Röhrig zufrieden: „Aufgrund unseres Multichannel-Konzeptes, also der Möglichkeit zur OnlineBestellung mit Abholung und Bezahlung im Markt, konnten wir stationär wie online deutlich Marktanteile gewinnen“, erläutert Röhrig. Saturn hat also mit seinem Konzept einen Weg gefunden, der Konkurrenz durch das Internet die Stirn zu bieten. Nachahmenswert.
Auch bei „SpielPlus“am Warrington-Platz ist die Stimmung gut. Das Weihnachtsgeschäft hat in dem liebevoll geführten Laden schon „vor Wochen“begonnen, erzählt Mit-Inhaberin Barbara Vermöhlen – „schließlich mussten bereits die Adventskalender gefüllt werden“. Dass
SpielPlus mittlerweile das einzige Spielwaren-Fachgeschäft in Hilden ist, „macht sich positiv für uns bemerkbar. Wir wachsen beständig“, sagt Vermöhlen. Neue Medien liegen übrigens auch schon bei den Kleinen im Trend: „Tonie“ist ein Audiosystem fürs Kinderzimmer – „das läuft wahnsinnig gut“, sagt Vermöhlen. Und so erwartet auch sie fürs ablaufende Jahr „einen etwas höheren Umsatz als im Vorjahr.“Diesen Eindruck bestätigt Björn Musiol, Referent beim Handelsverband Nordrhein-Westfa-
von etwa drei Prozent“, sagt Musiol. In Hilden rechnen die Kaufleute im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz von etwa 85 Millionen Euro, in Haan von zirka 48 Millionen und in Mettmann mit zirka 32 Millionen Euro. Allerdings gibt es Unterschiede: „Bei vielen Klein- und Mittelstädten wie im Kreis Mettmann, in denen wir noch viele inhabergeführte Geschäfte finden, ist die Erwartungshaltung zwischen den Branchen unterschiedlich“, hat Musiol beobachtet. Die Spielwaren- oder Elektrobranche profitiert in Hilden oder Ratin- KREIS METTMANN (-dts) Der Landtag hat gestern mit 14 zu 177 Stimmen einen Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen abgelehnt, das Rohrleitungsgesetz zur Verhinderung der CO-Pipeline aufzuheben. Die örtlichen Landtagsabgeordneten von CDU und SPD gaben dazu Erklärungen ab. Claudia Schlottmann und Dr. Christian Untrieser (CDU) nannten den Grünen-Vorstoß Populismus. Er spiele mit der Angst von Menschen, helfe im Kampf ge-
Für das kommende Jahr setzt der lokale Einzelhandel daher auch auf die verkaufsoffenen Sonntage als Umsatzbringer. Dass die aktuelle Landesregierung die Regeln lockern und mehr verkaufsoffene Sonntage zulassen will als bisher, begrüßen die Mitglieder des Stadtmarketings Hilden: „Sobald die neue Regelung gilt, werden wir die Einkaufssonntage für die zweite Jahreshälfte 2018 weiter planen. Der Sonntag mit Modenschau, Frühlings- und Weinfest am 6. Mai und die Autoschau am 15. und 16. September stehen schon fest. An dieser Stelle zählen wir auf die Weitsicht und das Augenmaß unserer Landesregierung“, heißt es in einem Brief des Vorstands an die Mitglieder.
Wie wichtig das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel ist, zeigen übrigens aktuelle Zahlen von Handelsreferent Björn Musiol: Die Umsätze im November und Dezember liegen um rund 15 Prozent, in einzelnen Branchen sogar um bis zu 100 Prozent über dem Durchschnitt der restlichen Monate im Jahr. Der stationäre Handel erzielt knapp 19 Prozent, der Internethandel gut ein Viertel seines Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten. gen die CO-Pipeline aber nicht weiter. Das Rohrleitungsgesetz liegt derzeit zur Feststellung der Rechtmäßigkeit beim Oberverwaltungsgericht in Münster. Auch die SPDLandtagsabgeordneten Sarah Philipp und Elisabeth Müller-Witt haben in der Plenarsitzung des Landtags nicht zugestimmt. Die gesamte SPD-Fraktion halte den vorgelegten Antrag zu diesem Zeitpunkt für falsch. Falls der Landtag jetzt das Rohrleitungsgesetz zur CO-Pipeline aufheben würde, würde er ohne Not das Land in die Situation versetzen, unabhängig vom Ausgang der anhängigen Verfahren Schadenersatz leisten zu müssen und das Unternehmen Covestro (vormals Bayer) aus der Verantwortung entlassen. Philipp und Müller-Witt sind weiterhin der Überzeugung, dass ein Gefahrenstoff wie CO am Entstehungsstandort weiterverarbeitet werden sollte und lehnen die mangelhafte Pipeline nach wie vor ab.