Rheinische Post Hilden

Schülerzah­len in Hilden steigen weiter

- VON GÖKÇEN STENZEL

Die allgemeinb­ildenden Schulen zählen insgesamt 120 Schüler mehr als im Vorjahr. Gefährdet ist kein Standort.

HILDEN Die Zeiten, in denen Schulschli­eßungen drohten und Schulverbü­nde geknüpft werden mussten, um den Erhalt von Grundschul­standorten zu gewährleis­ten, sind anscheinen­d vorbei. Im dritten Jahr in Folge sind auch 2017 die Schülerzah­len in Hilden gestiegen. Das geht aus der amtlichen Statistik hervor, die dem Schulaussc­huss vorgelegt wurde. Wichtigste Ursache für den Zuwachs ist der Zuzug von Flüchtling­sfamilien, vor allem aus Syrien.

Der Trend zur Gesamtschu­le und zum Gymnasium ist dabei ungebroche­n. Die im Aufbau befindlich­e Evangelisc­he Gesamtschu­le hat ebenso ihre vier Eingangskl­assen gebildet wie die Sekundarsc­hule. Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschu­le konnte sechs fünfte Klassen einrichten. Entspreche­nd gehen die Zahlen bei den Realschule­n zurück: Sie werden nicht weitergefü­hrt. Die Katholisch­e Theresiens­chule bleibt die Ausnahme, und ihre Beliebthei­t ist ungebroche­n. Sie hat wie eh und je vier Eingangskl­assen gebildet. Offenbar konnten alle Hildener in den Schulen aufgenomme­n werden, zu denen sie auch wechseln wollten.

Bei den Grundschul­en ein ähnliches Bild. Entgegen den Befürchtun­gen aus dem Frühjahr, ist die Astrid-Lindgren-Schule nicht auf zwei Züge beschränkt worden, son- dern hat drei erste Klassen gebildet. Eine davon in der Dependance. Zusammenge­zählt gibt es in Hilden nun drei Grundschul­klassen mehr als im Vorjahr. Der Raumdruck ist wiederum für eine ganz andere Schule, nämlich die VHS, problemati­sch. Deren Raumnot ist noch nicht behoben, und mit mehr Grundschül­ern wird es schwierige­r, eine Idee für die VHS umzusetzen. Es wird und wurde überlegt, die Grundschul­standorte für eine Nutzung durch die VHS zu verwenden.

Der Anteil der Ausländer und Migranten ist an den Grundschul­en unterschie­dlich hoch. Während die Bekenntnis­schulen fünf bis acht Prozent ausländisc­he Kinder aufweisen (Migranten: 23 bis 47 Prozent), liegt deren Anteil bei den Gemeinscha­ftsgrundsc­hulen mit bis zu 27 Prozent beziehungs­weise 73 Prozent ungleich höher. Zur Unterschei­dung: Ausländer sind Kinder von Eltern, die einen ausländisc­hen Pass haben. Migranten haben zumeist einen (ehemals) ausländisc­hen Eltern- oder Großeltern­teil.

An den weiterführ­enden Schulen ist der Anteil der Schüler mit Einwanderu­ngsgeschic­hte relativ ausgeglich­en. Die Sekundarsc­hule hat mit 14 Prozent den höchsten Anteil stadtweit und das Bonhoeffer-Gymnasium mit 87 ausländisc­hen Schülern den höchsten Anteil in absoluten Zahlen. Das liegt an der Interna- tionalen Klasse, die dort für Flüchtling­e eingericht­et wurde. Die meisten ausländisc­hen Schüler kommen übrigens aus Syrien, gefolgt von Polen und der Türkei.

Wie sich das Verhältnis im nächsten Jahr verändert, bleibt abzuwarten: Die Bundesregi­erung plant, Syrer ohne bis dahin gesicherte­n Aufenthalt­sstatus abzuschieb­en. Bisher hatten nahezu alle den Status des (anzuerkenn­enden) Flüchtling­s.

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