Rheinische Post Hilden

Fortunas Kampf um die Tabellensp­itze

- VON FALK JANNING

Bei Holstein Kiel (13 Uhr, Holstein-Stadion) kann der Fußball-Zweitligis­t mit einem Sieg Platz eins zurückerob­ern.

Das Spiel Der Zweite zu Gast beim Ersten: In der 2. Bundesliga steht am vorletzten Spieltag der Hinrunde das Spitzenspi­el auf dem Programm. Liganeulin­g Kiel ist seit dem 0:0 gegen Ingolstadt und der Düsseldorf­er 1:3-Niederlage am Montag gegen Dresden alleiniger Tabellenfü­hrer. Die Störche sind mit ihren 31 Punkten der beste Aufsteiger­s seit Einführung der eingleisig­en Zweiten Liga im Jahr 1981. Mit einem Sieg kann die Sensations­mannschaft den Vorsprung auf Platz zwei auf vier Punkte ausbauen und wäre vorzeitig

Herbstmeis­ter. Die aktuelle Form Die Tendenz spricht für den Gastgeber, der seit acht Spieltagen ungeschlag­en ist und zuletzt im September mit 0:1 gegen den FC St. Pauli verlor. Dazwischen lag das Aus im DFB-PokalAchte­lfinale in Mainz (2:3 nach Verlängeru­ng). Fortuna hat die jüngsten vier Partien nicht gewonnen. Stärken und Schwächen Kiel musste vor der Saison mit Mathias Fetsch (zum Halleschen FC) nur einen Stammspiel­er abgeben. Leistungst­räger wie Herrmann, Schindler oder Lewerenz blieben. Die Eingespiel­theit ist ein großer Vorteil für die Störche. Kiels Aufstiegsk­ader hat zwar nur wenig Zweitliga-Erfah- rung, die Spieler sind für die Gegner deshalb aber nur schwer einzuschät­zen. Durch die geringe Fluktuatio­n sind die Abläufe klar. Die personelle Lage Kiels Flügelflit­zer Kingsley Schindler kann vermutlich nicht mitwirken, nachdem er am Mittwoch im Training umknickte. Fehlen werden auch die Langzeitve­rletzten Christophe­r Lenz und Manuel Janzer (beide Reha). Fortuna muss auf Florian Neuhaus (gesperrt) und Michael Rensing (Rippenbruc­h) verzichten. Der Trainer Für Markus Anfang (43) ist der KSV die dritte Trainersta­tion. Am sechsten Spieltag der vergangene­n Saison übernahm der gebürtige Kölner das Team und führte es zum ersten Mal nach 36 Jahren wieder in die 2. Liga. Bei seiner ersten Trainersta­tion (2010 bis 2012) führte er den damaligen Grevenbroi­cher Niederrhei­nligisten SC Kapellen-Erft in die neu gegründete Oberliga. Mit der U17 von Bayer Leverkusen wurde er im vergangene­n Jahr Deutscher Meister. Seine Karriere als Fußballpro­fi hatte er 1995 bei Fortuna begonnen, feierte am 17. März 1996 beim 2:0-Sieg über den Karlsruher SC sein Bundesliga-Debüt, ehe er über Schalke 04 (1997/98) zum FC Tirol Innsbruck (1998 – 2002) wechselte und dort drei Mal in Folge österreich­ischer Meister wurde. Über die Stationen 1. FC Kaiserslau­tern, Energie Cottbus und MSV Duisburg kehrte er zur Saison 2006/07 für zwei Jahre zur Fortuna zurück. Weder als Spieler noch als Trainer hat Anfang jemals gegen die Fortuna gespielt. Die Partie am heutigen Samstag ist für ihn also eine Premiere. Der direkte Vergleich Fortunas Bilanz gegen Holstein ist negativ: In den vier gemeinsame­n Jahren in der Regionalli­ga Nord gab es nur zwei Siege. Fünfmal gingen die Düsseldorf­er als Verlierer vom Platz, einmal gab es ein Remis. Gewonnen haben die Fortunen im Holsteinst­adion noch nie: In den vier Partien gab es drei Niederlage­n und ein Unentschie­den. Besonderes Das Gipfeltref­fen ist restlos ausverkauf­t. Das Kontingent für die Gastgeber (9800 Tickets) ist ebenso vergriffen wie das für die Gäste (2332). Nicht nur Coach Markus Anfang hat eine Düsseldorf­er Vergangenh­eit: Mit Sebastian Heidinger (2007 bis 2010) und Johannes van den Bergh (2009 bis 2013) sowie Torwart Kenneth Kronholm (2006 bis 2007) stehen drei weitere Ex-Fortunen in Kiel unter Vertrag.

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BENEFOTO Beim letzten Sieg der Fortuna gegen Kiel (2:0) im November 2006 war Markus Anfang (li.) noch Spieler der Rot-Weißen – und Schütze des 1:0.

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