Rheinische Post Hilden

Fegerls Einsatz hängt am Nachwuchs

- VON TINO HERMANNS

Da die Geburt des Kindes unmittelba­r bevor steht, ist noch ungewiss, ob der Österreich­er in Grenzau für die Borussen antritt.

Egal was am nächsten Spieltag der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL) auch passiert, die Borussia ist Herbstmeis­ter. Trotz der ersten Liga-Niederlage zuletzt gegen den TSV Bad Königshofe­n verteidigt­en die Düsseldorf­er ihren Vier-PunkteVors­prung, denn auch Mühlhausen und Saarbrücke­n unterlagen, so dass gemeinsam mit dem SV Werder Bremen und dem TTF Liebherr Ochsenhaus­en vier Teams 10:6 Punkte aufweisen, während die Borussia als Tabellenfü­hrer 14:2 Zähler verbucht.

Dass die Lage vor dem letzten Hinrundens­pieltag so klar ist, haben die Borussen auch dem TTC Zugbrücke Grenzau zu verdanken. Großen Anteil daran hatte „TTCSorgenk­ind“Kou Lei (Weltrangli­ste 33), der mit vier Siegen in seinen letzten vier Matches auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. Am aktuell letzten Tabellenpl­atz für die noch mit Kirill Gerassimen­ko (WR 98) und Constantin Cioti spielenden Grenzauer nichts. Bei dem Kellerkind müssen die Borussen morgen um 15 Uhr antreten. „Das ist für uns ein gefährlich­es Spiel“, verrät Borussia-Trainer Danny Heister. „Ausgerechn­et vor dem Match gegen uns kommt Grenzau in Fahrt. Bei der derzeitige­n Mehrfachbe­lastung unserer Spieler durch Liga, Champions League und internatio­nalen Turnieren ist ein Ausrutsche­r immer möglich.“Dennoch verzichten die Borussen auf ihren derzeit überragend­en Spieler Timo Boll (WR 4). Nicht nur angesichts der Tabellensi­tuation hat sich Vielspiele­r und Erfolgsgar­ant eine Auszeit verdient. Das ganze Jahr war der 36-Jährige im Einsatz. Er spielte die WM in Düsseldorf, die Team-EM in Luxemburg, stand u.a. bei den German und den China Open im Finale, gewann die Korea Open, sicherte sich den Deutschen Einzelmeis­tertitel, reist regelmäßig nach Asien zur T2-Turnierser­ie usw. „Das Programm konnte ich verletzung­sfrei durchziehe­n. Es hat sich bewahrheit­et, dass ich je mehr ich spiele, desto besser werde. Wenn es gut läuft macht so ein Programm ja auch richtig Spaß“, meint Boll.

Auf Spaß in Grenzau muss die Tischtenni­s-Ikone aber verzichten, denn er sitzt während der TTBLPartie seines Clubs im Flieger nach China. Dafür soll Stefan Fegerl (Weltrangli­ste 36) eine weitere Bewährungs­chance erhalten. Fraglich ist aber, ob der Österreich­er in Grenzau dabei ist und wenn ja,ob er 100-Prozent fokussiert seinem Job nachgeht. Die Frau des Österreich­ers steht kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes. „Wir hoffen, dass bei Stefan zuhause alles ruhig bleibt“, sagt Heister. Auch im eigenen Interesse, denn der 46-Jährige Niederländ­er müsste im Notfall selber ran.

Solche Probleme hat Grenzaus Trainer Dirk Wagner nicht. „Wir sind der krasse Außenseite­r und können in diesem Spiel nur überrasche­n“, findet Wagner.

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