Rheinische Post Hilden

VfB 03 rettet einen Nichtabsti­egsplatz

- VON BIRGIT SICKER

Der Hildener Fußball-Oberligist sieht sich im Duell gegen den ETB SW Essen mit 0:1 und 1:2 im Rückstand. Erst in den letzten 20 Minuten der Begegnung sorgt die Mannschaft von Marcel Bastians für die entscheide­nde Wende.

HILDEN Spiele gegen den ETB SW Essen sind für die Fußballer des VfB 03 immer mit einer pikanten Note versehen. Und auch diesmal lieferten sich die beiden Oberliga-Rivalen eine kampfbeton­te Auseinande­rsetzung, die im Laufe der 90 Minuten mit reichlich Nickeligke­iten gewürzt war. Letztlich hatten die Hildener das bessere Ende für sich, feierten nach zweimalige­m Rückstand noch einen 4:2-Erfolg auf der Anlage an der Hoffeldstr­aße. Entspreche­nd groß war nachher die Erleichter­ung im Lager der Gastgeber. Und weil im Übermut noch der eine oder andere Kommentar in Richtung der frustriert­en Essener Fans flog, lag für einen Moment sogar eine handfeste Auseinande­rsetzung auf den Rängen in der Luft. Zum Glück aber überwog letztlich die Vernunft. Und damit blieb die Freude der Hildener über den Sieg ungetrübt. Durch die drei Punkte überwinter­n sie nun auf einem Nichtabsti­egsplatz. Für Marcel Bastians ist das ein gutes Gefühl. „Das ist wichtig für die Moral“, sagte der VfB-Trainer und richtete gleich danach den Blick schon nach vorne: „In der Rückrunde wollen wir noch einmal richtig Gas geben.“

Zunächst einmal sahen sich die Hildener allerdings bei winterlich­en Temperatur­en von einer extrem kalten Dusche erwischt. Denn nach einem weiten Einwurf der Essener bekam der VfB 03 die Lage im eigenen Strafraum nicht unter Kontrolle, vielmehr tropfte der Ball zu Robin Fechner, der die Kugel gänzlich unbedrängt zur 1:0-Führung der Gäste ins Netz jagte. Entspreche­nd lang waren die Gesichter der Hildener, die es in der Folge zunächst nicht schafften, einen Gegenakzen­t zu setzen. Vielmehr spielten die Essener weiter munter auf. Und als Marvin Ellmann, mit 18 Treffern der Top-Torjäger der Oberliga, für den ETB zum Freistoß antrat, wirkte Marcel Bastians für einen Moment sogar fassungslo­s. „Da ist keiner in der Mauer, den ich da reingestel­lt habe“, entfuhr es dem VfB-Coach. Taktische Disziplin sieht wohl anders aus. Entspreche­nd deutliche Worte musste sich seine Mann- schaft dann in der Halbzeitpa­use anhören. Auch wenn sich kurz zuvor die Lage entspannte, weil Denis Ivosevic einen Freistoß aus 20 Metern an der Essener Mauer vorbei zum Ausgleich in den rechten Winkel zirkelte (43.).

Die Karten schienen neu gemischt, doch der nächste Rückschlag folgte auf dem Fuß. Und wie- der war es eine Schlafmütz­igkeit der Gastgeber, die den Essenern den Weg zur erneuten Führung ebnete. In der Vorwärtsbe­wegung leisteten sich die Hildener einen fatalen Fehlpass. Malek Fakhro hatte plötzlich freie Bahn und traf zum 2:1 – noch nicht einmal eine Minute der zweiten Halbzeit war da absolviert. Fortan entwickelt sich eine Partie, in der beide Kontrahent­en mit allen Mitteln um ihren Vorteil kämpften. Schiedsric­hter Jonathan Becker, der zuvor die Fußballer an der langen Leine agieren ließ, zückte nun öfters die gelbe Karte. Stefan Schaumburg schaffte schließlic­h das 2:2. Und irgendwie passte sein Treffer zur Entwicklun­g des Duells, denn nach Vorarbeit von Dominik Donath be- förderte der VfB-Kapitän das Leder in bester Uwe-Seeler-Manier per Kopf, mit dem Rücken zum Tor stehend, über Keeper Johannes Focher hinweg ins Essener Gehäuse (70.).

Der Ausgleich setzte im Hildener Team frische Kräfte frei. Nur eine Minute später brachte Said Harouz nach kurzen Zuspiel im Strafraum den VfB 03 mit 3:2 in Führung. Die Gäste wirkten angesichts des Doppelschl­ages konsternie­rt. Pascal Weber machte den Deckel drauf. Der Angreifer, der erst in der zweiten Halbzeit auf den Kunstrasen kam, vollendete einen Konter über Stefan Schaumburg und Fabio di Gaetano abgeklärt zum 4:2 (85.). Auf diesen Treffer hatten die Essener keine Antwort mehr parat.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK

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