Rheinische Post Hilden

Rote Karte belebt das Spiel der Unitas

- VON BIRGIT SICKER

Der umstritten­e Feldverwei­s für Marcel Obermeier leitet die Wende in der Oberliga-Partie der Haaner Handballer ein. Am Ende erkämpft das Team von Kai Müller zwei wichtige Punkte beim TV Krefeld-Oppum und steht auf Rang zwei.

HAAN Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der 23:22-Erfolg der UnitasHand­baller beim TV Krefeld-Oppum unter Dach und Fach war. „Das Ergebnis war sicher das Beste an dem Spiel“, stellte Kai Müller trocken fest. Der Haaner Coach analysiert­e: „Wir haben uns schwer gegen die offene Deckung getan. Zwar hatten wir uns einige Dinge vorgenomme­n, haben die aber nicht gut umgesetzt und über 60 Minuten durchgezog­en.“Das lag allerdings auch am dezimierte­n Kader, denn Marcel Billen meldete sich krank ab, und auch Moritz Blau und Marcel Obermeier gingen grippegesc­hwächt in die Begegnung.

Bereits in der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer eine enge Begegnung. „Wir hatten die Handbremse drauf – das hat uns nicht gut getan“, gestand Müller. Ursprüngli­ch wollten die Gäste aus der Deckung heraus übers Tempospiel die Partie dominieren. „Das haben wir aber nicht auf die Reihe bekommen, deshalb war es eine zähe Angelegenh­eit.“So gingen die Oppumer mit 3:1 (5.) in Führung. Danach packten die Haaner kurzzeitig den Turbo aus – Pascal Schusdzarr­a brachte seine Farben letztlich mit 4:3 (8.) in Front. Danach bekamen die Krefelder wieder Oberwasser. „Unser Angriff war zu statisch“, legte Müller den Finger in die Wunde. So agierten die Hausherren in der Deckung mit einer 3:2:1-Formation, wollten mit einer zentralen Spitze die Passwege des Unitas-Rückraums zustellen. Ein Plan, der aufging, weil die Haaner allzu oft denBall genau in diese Abwehrbere­iche spielten. „Damit haben wir es der Oppumer Deckung leicht gemacht“, kritisiert­e Müller. Bis zum 9:8 ( 26.) hatten die Krefel- der die Nase vorn. In Unterzahl glich Lennard Austrup zum 9:9 aus, 30 Sekunden später traf Moritz Blau zur 10:9-Führung. Zur Pause führten die Gäste mit 12:11.

Mit der Vorstellun­g seiner Mannschaft nach dem Seitenwech­sel war Kai Müller dann wesentlich zufriedene­r. Weil die eigene Deckung nun stabiler wirkte, lief es auch im An- griff wesentlich besser. Vor allem Christian Mohaupt steuerte nun aus dem schnellen Gegenstoß heraus wichtige Tore bei, „auch in Phasen, wo wir es brauchten“, so Müller. Als Wachmacher erwies sich ausgerechn­et jene Szene in der 38. Minute, als die Schiedsric­hter Marcel Obermeier die rote Karte zeigten. Der Haaner war beim Tempogegen­stoß rüde attackiert worden. Das übersahen die Unparteiis­chen allerdings, verwiesen aber dann Obermeier vom Feld, weil er seinem Gegenspiel­er sehr deutlich die Meinung sagte. Da ein Bericht angekündig­t ist, erwartet den Rückraumre­chten nun eine Sperre.

Dem Haaner Spiel tat die Aktion aber irgendwie gut, denn nun agierte die Mannschaft von Kai Müller energische­r. Bis zum 16:15 (38.) durften die Oppumer noch auf Punkte hoffen, dann jedoch neigte sich die Waagschale immer mehr zugunsten der Gäste. Moritz Blau glich erst zum 16:16 aus, legte dann das 17:16 (40.) nach. Und in den letzten 20 Minuten erzielte Christian Mohaupt vier seiner insgesamt fünf Treffer.

Durch den Erfolg behaupten die Haaner aktuell Rang zwei. Das dürfte sich aber am Dienstag ändern. Dann absolviert die HG Remscheid ihr Nachholspi­el gegen den TV Aldekerk II – ein Sieg des Tabellendr­itten scheint sicher.

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? Marcel Obermeier wurde erst rüde gefoult, sah dann wegen des verbalen Konters die rote Karte.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK Marcel Obermeier wurde erst rüde gefoult, sah dann wegen des verbalen Konters die rote Karte.

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