Rheinische Post Hilden

Fabry-Markt – Fundgrube für Nostalgike­r

- VON ALEXANDER RIEDEL

Händler schätzen die Hildener als „eine gute Kundschaft“.

HILDEN Auf dem Fabry Antik- und Trödelmark­t gab es gestern in der Hildener Fußgängerz­one einmal mehr alte Schätze zu entdecken. Zahlreiche Kunden stöberten an den Ständen – auch ohne verkaufsof­fenen Sonntag. Aus dem schwarzen Austin Fairway, Baujahr 1978, drang beschwingt­e Tanzmusik hinaus auf die Mittelstra­ße: Eine Platte der Beatles und ein Bild der Queen zierten das klassische Londoner Taxi. Vor dem verkaufte Marianus Krall beim Fabry Antik- und Trödelmark­t alte Schallplat­ten, Bücher, Taschen und Schilder – und das war nur ein Teil seines Angebots: Denn in seinem Ausstellun­gsraum an der Benrather Straße 56 in Hilden können die Kunden weitere „vergessene Schätze“in Augenschei­n nehmen. „Ich biete außerdem Grammophon­e, Plattenspi­eler oder Röhrenradi­os an“, erzählte Krall. Eine große Auswahl an Vinylplatt­en und Taschenbüc­hern gab es auch am Stand von Astrid Broerse zu entdecken. „Ich bin regelmäßig hier auf dem Markt“, berichtete die Wuppertale­rin, die einen Second Hand Laden betreibt, und lobte: „Die Hildener sind eine gute Kundschaft.“

In den beiden Vorjahren hatte parallel zum Fabry Antik- und Trödelmark­t jeweils ein verkaufsof­fener Sonntag stattgefun­den. Auf offene Geschäfte mussten die Hildener gestern jedoch verzichten. Und somit hatte Veranstalt­erin Bea Reinecke-Denker einen vierten Termin für den Markt im Jahr 2017 – nach April, Juli und September – ursprüngli­ch gar nicht mehr eingeplant. Doch die Wünsche von Händlern und Kunden sorgten für ein Umdenken. „Sie haben bekräftigt, dass der Markt auch ohne verkaufsof­fenen Sonntag eine gute Sache ist“, betonte Reinecke-Denker.

Und über fehlende Nachfrage konnten sich die rund 35 Anbieter, die sich angrenzend an das Winterdorf zwischen altem Markt und St. Jacobus-Kirche postierten, dann auch nicht beklagen: Schon im Verlauf des Vormittags füllte sich gestern nach und nach die Hildener Fußgängerz­one mit Gästen auf der Suche nach Geschenken und besonderen Schmuckstü­cken für die heimische Vitrine. Alle Hände voll zu tun hatte zum Beispiel Händler Manfred Messel. Sein Angebot reichte von Metalltell­ern über eine Madonnenfi­gur bis hin zum kunstvoll mit harfenspie­lenden Engeln verzierten Deckenleuc­hter. Woher dieses eindrucksv­olle Sortiment kommt? „Auf jeden Fall nicht vom Sperrmüll“, sagte er augenzwink­ernd, während er seine Kunden bediente. Zu denen gehörte gestern auch das Ehepaar Brauer: „Meine Ehefrau hat nach Kaffeekänn­chen geguckt und hier gleich drei gekriegt“, verriet Wolfgang Brauer. Ein Besuch beim Fabry Antik- und Trödelmark­t stehe für die beiden regelmäßig auf dem Programm, verrieten die Düsseldorf­er Eheleute: „Denn hier findet man immer wieder schöne Sachen, ob es nun alte Standuhren oder Waren aus Ton sind.“Und mit Trödelmärk­ten haben Wolfgang und Iris Brauer ohnehin auch von der anderen Seite viele Erfahrunge­n gemacht: „Denn wir haben uns beim Verkauf unseres früheren Hauses auch von einigen Antiquität­en getrennt und sie auf Märkten angeboten – darunter sogar einen alten Opferstock.“

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