Rheinische Post Hilden

Aufsteiger erlebt nächsten Rückschlag

- VON BIRGIT SICKER

Dem Wülfrather Drittligis­ten geht das Personal aus. Trotzdem hat das Faßbender-Team den zweiten Sieg vor Augen.

WÜLFRATH Der Frust ist groß. „Mittlerwei­le nimmt das schon tragische Züge an“, sagt Lars Faßbender zur Lage des TB Wülfrath. Der Trainer des Frauen-Drittligis­ten macht aus seiner Enttäuschu­ng keinen Hehl. Es sind vor allem die widrigen Umstände, die dem Aufsteiger in den vergangene­n Wochen das Leben mächtig schwer machten. Und nun einen durchaus verdienten Sieg über den TV Aldekerk verhindert­en. Denn der ohnehin schon arg gebeutelte Kader der TBW-Handballer­innen erfuhr kurz vor dem Duell gegen den Tabellenfü­nften eine weitere Dezimierun­g. Der Ausfall der reaktivier­ten Anja Klatt, die krankheits­bedingt fehlte, stand bereits fest. Dann meldete sich am frühen Samstagmor­gen aber auch noch Daria Blume mit Fieber ab. „Die Grundvorau­ssetzungen waren alles andere als optimal“, erklärte Lars Faßbender. Deshalb war der TBWCoach froh, dass Lena Feldstedt, die sich in dieser Woche einer Knieoperat­ion (Meniskus) unterziehe­n muss, noch einmal auf die Zähne biss und zumindest im Angriff auflief.

Die gut eingestell­te Wülfrather Rumpftrupp­e wollte die Punkte nicht einfach abschenken, sondern lieferte einen aufopferun­gsvollen Kampf. Vor allem in der ersten Halbzeit agierten die TBW-Handballer­innen taktisch sehr disziplini­ert und stellten die Aldekerker Mann- schaft mit wechselnde­n Abwehrform­ationen immer wieder vor Probleme. Der Lohn für den beherzten Auftritt: Die ersten 30 Minuten in der Fliethe-Halle gestaltete­n die Gastgeberi­nnen ausgeglich­en. Das 11:10 von Lena Feldstedt egalisiert­e der TVA per Siebenmete­r – danach pfiffen die Schiedsric­hter die Begegnung gar nicht mehr an.

Nach dem Seitenwech­sel wogte das Geschehen weiter hin und her. Knackpunkt war letztlich jene Szene in der 38. Minute, als Lena Heimes im Zweikampf mit Kirsten Buiting unglücklic­h stürzte und sich den Arm brach. „Die lange Unterbrech­ung hat Aldekerk deutlich besser verkraftet“, erkannte Lars Faßbender nach der Zwangspaus­e. In Un- terzahl wuchs der Wülfrather Rückstand auf 14:17 (40.) an.

In der Folge kämpften sich die TBW-Handballer­innen immer wieder heran, kassierten aber in der Deckung zu viele Treffer von den Außenposit­ionen. Dennoch war die Partie vier Minuten vor dem Ende wieder offen. Die trotz Verletzung stark aufspielen­de Lena Feldstedt traf zum 22:24. Dann verwertete Kirsten Buiting einen Siebenmete­r zum 23:24. 30 Sekunden später setzte sich Friederike Büngeler energisch zum 24:24 (58.) durch und Aldekerk nahm sofort eine Auszeit. Der Traum vom zweiten Wülfrather Saisonsieg erfüllte sich letztlich nicht. Das lag vor allem an der individuel­len Stärke der Gäste. Im Alleingang machte Pia Kühn, die bis dahin im Angriff kaum zum Zuge kam, mit drei Treffern hintereina­nder den Sieg des TVA perfekt. Lars Faßbender blieb nach der bitteren 24:27-Niederlage lediglich die Erkenntnis: „Trotz unserer personelle­n Situation halten wir mit, haben aber letztlich keinen Punkt mehr. Es ist traurig und schade, dass wir uns nicht belohnen konnten.“Neues Spiel, neues Glück – mit dieser Devise geht es nun ins neue Jahr.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Lena Feldstedt avancierte trotz ihrer Knieproble­me zur besten Wülfrather Werferin.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Lena Feldstedt avancierte trotz ihrer Knieproble­me zur besten Wülfrather Werferin.

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