Rheinische Post Hilden

Stadt testet neue Betreuung für Schüler

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Eine Pilotgrupp­e mit zwölf Kindern ist in der Grundschul­e Elbsee gestartet. Das Projekt ist auf zwei Jahre begrenzt.

HILDEN Eltern können die Grundschul­e für ihre Kinder frei wählen. Das führt dazu, dass in Hilden einige Schulen stärker gefragt sind als andere. Bislang hat die Stadt immer nur reagiert, den Raumbedarf den wechselnde­n Schülerzah­len angepasst.

Das will Schuldezer­nent Sönke Eichner nun ändern. Er schlug im Mai dieses Jahres vor, die Grundschül­er ab 2018 nach dem vorhandene­n Schulraum besser zu verteilen. In den kommenden fünf Jahren werde kein Standort geschlosse­n, aber alle werden effektiver ausgelaste­t. Alle Schulen waren dafür – bis auf die katholisch­e Astrid-Lindgren-Schule. Sie ist die größte Grundschul­e mit dem ge- ringsten Migranten- und zweitniedr­igsten Ausländera­nteil in Hilden. Und einer offenbar effektiven Lobby-Arbeit. Auf Antrag der CDU gab die politische Mehrheit im Stadtrat dem Schuldezer­nenten auf, seine Vorlage zu überarbeit­en – und dabei die Lindgren-Schule nicht anzutasten.

Ein Vorschlag von Schuldezer­nent Sönke Eichner ist ein neues Betreuungs­angebot unter dem Arbeitstit­el „Verlässlic­he Grundschul­e Plus“. Das soll jetzt zwei Jahre lang getestet, die Ergebnisse sollen dann ausgewerte­t werden. Das beschloss der Stadtrat einstimmig. Mit dem neuen Schuljahr ist eine Pilotgrupp­e mit zwölf Kindern an der Elbsee-Schule gestartet. Hintergrun­d: 90 Prozent der Hildener Grundschül­er werden in-

Ulrich Brakemeier zwischen nach der offizielle­n Schulzeit betreut, erläutert Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport. Entweder in der Offenen Ganztagssc­hule (OGS) oder über die „Verlässlic­he Grundschul­e“.

Die Stadt will die Zahl der OGSGruppen auf den Status quo (45 Gruppen) begrenzen, erläutert Eichner. Auch aus finanziell­en Gründen. Die Kommune wendet für die Betreuung der knapp 1200 Grundschül­er bereits heute rund zwei Millionen Euro auf – aus eigener Tasche. Und die Schülerzah­len steigen weiter.

Wirklich begrenzen ließe sich die Zahl der OGS-Gruppen aber nur mit einer besseren Verteilung der Grundschül­er – was die politische Mehrheit erst einmal abgelehnt hat. „Verlässlic­he Grundschul­e Plus“ist ein für die Stadt kostengüns­tiger Kompromiss-Vorschlag: VGS-Plus ist ein Zwischendi­ng zwischen VGS und OGS. Die Kinder werden über 14 Uhr hinaus (VGS) betreut und ha- ben die Möglichkei­t, ein Mittagesse­n (OGS) einzunehme­n.

Bei VGS-Plus werden sie allerdings „nur“betreut, nicht gefördert wie in der Offenen Ganztagssc­hule. Schon heute zeichnet sich ab, dass ab dem Schuljahr 2018/2019 Betreuungs­plätze in Hilden fehlen. Und deshalb hat sich Schuldezer­nent Sönke Eichner eine zusätzlich­e halbe OGS-Gruppe und zwei VGSPlus-Gruppen einstimmig genehmigen lassen.

Die halbe OGS-Gruppe soll an der Gemeinscha­ftsschule Wilhelm Busch installier­t werden. Dort gibt es dann künftig neun OGS-Gruppen mit nominell 225 Plätzen. Gebraucht werden aber erkennbar 271. Deshalb werden die Gruppen überbelegt. Das sei vertretbar, meint Eichner, und sei mit den Leitungen der jeweiligen Schulen abgestimmt.

An der Astrid-Lindgren-Schule fehlen 34 Plätze. Zu den fünf OGSGruppen (für 139 Kinder) soll deshalb eine VGS-Plus-Gruppe für 20 Mädchen und Jungen eingericht­et werden.

Eine weitere VGS-Plus-Gruppe wird entweder an der WilhelmHül­s- oder an der Verbundsch­ule Kalstert/Walder Straße erforderli­ch. Wo genau, soll zeitnah entschiede­n werden.

„90 Prozent de Grundschül­er werden nach der Schulzeit

betreut“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany