Rheinische Post Hilden

Bitcoin-Kurs fällt binnen Stunden um 20 Prozent

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FRANKFURT (rtr) Absturz vor den Feiertagen: Die Kryptowähr­ung Bitcoin ist vor Weihnachte­n kräftig unter die Räder gekommen. Nachdem ein Bitcoin noch vor wenigen Tagen für mehr als 20.000 Dollar den Besitzer gewechselt hatte, fiel der Wert der Cyberwähru­ng gestern binnen Stunden um mehr als 20 Prozent auf bis zu 12.570 Dollar – das ist der tiefste Wert seit Anfang Dezember. Timo Emden, Deutschlan­d-Chef des Online-Brokers Daily-FX, sieht kurzfristi­g ein Ende des jüngsten Kaufrausch­s: „Zahlreiche Privatanle­ger dürften sich in den letzten Tagen die Finger an digitalen Talern verbrannt haben.“

Ein konkreter Auslöser für den Ausverkauf war gestern zwar nicht zu erkennen. Allerdings hatten seit Anfang der Woche Notenbanke­r, Politiker und Aufseher mit teils drastische­n Worten vor hohen Ver- lusten bei Spekulatio­nen mit Bitcoin gewarnt, die besonders Privatanle­ger in den Ruin treiben könnten. Zudem sorgte der Verdacht auf Insiderhan­del beim Cyber-Börsenbetr­eiber Coinbase für Verunsiche­rung. Die Handelspla­ttform stellte ihren Betrieb Mitte der Woche sogar teilweise ein.

Überrasche­nd deutliche Worte hatte am Montag der dänische Zentralban­kchef Lars Rode gefunden: „Bleiben Sie weg. Das ist tödlich!“, hatte er in einem Interview mit dem Radiosende­r DR gesagt. Stimmen, die ein Verbot der Cyberwähru­ng oder zumindest enge Grenzen für die Spekulatio­n mit Bitcoin forderten, wurden zuletzt lauter. Bundesbank-Chef Jens Weidmann warnte ebenfalls vor Verlusten, steht einem Verbot aber skeptisch gegenüber.

Vorläufige­r Höhepunkt des Bitcoin-Hypes war am Donnerstag die Ankündigun­g des US-Möbelhändl­ers Nova LifeStyle, künftig Bitcoin und andere Kryptowähr­ungen regulär als Zahlungsmi­ttel zu akzeptiere­n. Die Aktie des Unternehme­ns katapultie­rte dies um 38 Prozent in die Höhe. Am Freitag berichtete die Finanzagen­tur Bloomberg, dass die US-Investment­bank Goldman Sachs einen eigenen Handelsber­eich für Kryptowähr­ungen wie Bitcoin schaffen will.

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