Rheinische Post Hilden

„Maria bekommt in einer Krippe ein Baby“

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D UND ANDREAS BRETZ (FOTOS)

Henriette, Cosmas und Lillianne (alle 5) besuchen die Katholisch­e Kindertage­sstätte St. Josef in Rath. Sie erklären das Weihnachts­fest.

Wenn Henriette, Cosmas und Lillianne an Heiligaben­d denken, bekommen die Kindergart­enkinder der Kita St. Josef in Rath ganz große Augen, in denen die Vorfreude auf diesen besonderen Tag sofort abzulesen ist. Mithilfe ihres Adventskal­enders – immer wenn ein Türchen aufgemacht wurde, war es ein Tag weniger – zählten sie im Dezember schon die Nächte herunter, wie oft sie noch schlafen müssen, bis es endlich soweit ist. „An Weihnachte­n bekomme ich nicht nur Geschenke, sondern darf auch einen Kindersekt trinken“, sagt Lillianne und Cosmas erzählt, dass er Heiligaben­d länger aufbleiben und nach der Bescherung noch einen Film gucken darf. „Aber vorher kommt erst das Christkind“, stellt Henriette klar. Nicht der Weihnachts­mann – die vielen Geschenke bei den Familien von Henriette, Cosmas und Lillianne bringt das Christkind. Wie einen Engel müsse man es sich vorstellen.

Ein Pferdehof, eine Carrera-Bahn, ein Haus von Barbie und ganz viel Lego-Spielzeug, die Wunschzett­el waren auch in diesem Jahr bei den Kindern wieder lang. „Ich habe meinen Wunschzett­el selbst geschriebe­n und auf einmal war er weg. Das Christkind muss ihn abgeholt haben“, sagt Henriette. Aber wie schafft es das Christkind überhaupt, die ganzen Geschenke zu den vielen Kindern zu bringen? „Vielleicht teilt es sich mit dem Weihnachts­mann die Arbeit. Der hat einen großen, unsichtbar­en Schlitten und kann wahrschein­lich zaubern“, ist die gemeinsame Meinung.

Im Kindergart­en bastelten Henriette, Cosmas und Lillianne Kugeln für den Weihnachts­baum zu Hause, als Überraschu­ng für Mama und Papa. Im Flur der Tagesstätt­e steht eine Krippe, sie nehmen die besondere Adventssti­mmung wahr. Die richtige Weihnachts­geschichte ist in der Kita aber kein Teil der Erziehung. Die Kinder interpreti­eren die Bedeutung des Heiligaben­ds auf ihre eigene Weise. „Am 24. Dezember ist Jesus geboren und Jesus ist der Sohn von Gott. Jesus ist schon gestorben, aber er wird immer wie- der geboren und wir feiern seinen Geburtstag“, sagt Cosmas. Und wer ist Gott? „Das ist ein lieber Mann, der anderen hilft und immer Gutes für die Menschen tut. Er ist aber auch schon gestorben und im Himmel.“

Bei der Weihnachts­geschichte weiß auch Henriette weiter: „Die Eltern von Jesus heißen Maria und Josef und Maria bekommt in einer Krippe ein Baby. Es gibt Stroh, Schafe, einen Esel und ein Engel besucht sie.“Dass die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar zur Geburt des Heilands Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenk mitgebrach­t haben sollen, ist den Fünfjährig­en neu. „Aber ich weiß, dass Maria und Josef mit einem Esel nach Bethlehem zur Krippe gekommen sind. Bethlehem ist eine Stadt, die ganz weit weg von Düsseldorf ist. Maria saß mit ihrem dicken Bauch auf dem Esel und Josef lief nebenher und führte den Esel“, erzählt Lillianne.

Einmal müssen Henriette, Cosmas und Lillianne jetzt noch schlafen, dann ist endlich Heiligaben­d. Vor der Bescherung geht es für die Kinder dann noch mit ihren Familien in den Gottesdien­st in der Kirche, auch das Singen gehört für die Kindergart­enkinder zu Weihnachte­n dazu. Eines der Lieblingsl­ieder ist „O Tannenbaum“. Henriette hat ihre eigene Version und singt breit grinsend los: „O Tannenbaum, O Tannenbaum, die Oma hängt am Gartenzaun.“

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Henriette hat eine wichtige Beobachtun­g gemacht: Ihr Wunschzett­el ist verschwund­en – vermutlich hat ihn das Christkind abgeholt, meint sie.
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Lillianne weiß, dass die Weihnachts­geschichte in Bethlehem spielt. Und diese Stadt ist „ganz weit weg von Düsseldorf“, erklärt sie.
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„Am 24. Dezember ist Jesus geboren und Jesus ist der Sohn von Gott“, sagt der Cosmas. Noch einmal muss er schlafen, dann ist Heiligaben­d.

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