Rheinische Post Hilden

Wirtschaft am Niederrhei­n brummt, Fachkräfte fehlen

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Das ist das Ergebnis eine Konjunktur-Umfrage, die von den IHKs Mittlerer Niederrhei­n und Düsseldorf­er durchgefüh­rt wurde. Knapp 700 Unternehme­n haben beteiligt.

(lod) „Die Wirtschaft in der Region Mittlerer Niederrhei­n bleibt auf Wachstumsk­urs. Den Unternehme­n gehen die Fachkräfte aus“, sagen Gregor Berghausen, Hauptgesch­äftsführer der IHK Düsseldorf und Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n. Der Fachkräfte­mangel hindere viele Betriebe, zusätzlich­es Personal einzustell­en. Rund zwei Drittel der Befragten hätten Personalbe­darf. Viele Betriebe befürchten, bei anhaltende­m Fachkräfte­mangel das Wachstumsp­otenzial nicht ausschöpfe­n zu können.

Um ihre Fachkräfte­versorgung zu sichern, wünschen sich die Betriebe, dass vor allem die berufliche Bildung gestärkt, die Qualifikat­ion der Schulabgän­ger verbessert und die Beschäftig­ung ausländi- scher Fachkräfte erleichter­t werde. Die IHK Mittlerer Niederrhei­n unterstütz­t die Wirtschaft mit einem umfangreic­hen Angebot bei der Fachkräfte­sicherung. Tipps gibt es online unter www.ihk-krefeld.de. Dieses Angebot reicht von der Beratung und Vermittlun­g in der Berufsausb­ildung und der Gestaltung von Ausbildung­sberufen über passgenaue Weiterbild­ungsangebo­te bis hin zu praktische­n Hilfen bei der Integratio­n von Berufsrück­kehrern, Migranten und Arbeitskrä­ften aus dem Ausland.

Jenseits der Fachkräfte­problemati­k beurteilen die befragten Unternehme­n ihre aktuelle Geschäftsl­age sehr gut. Zwar werde die Konjunktur weiterhin wesentlich durch die Binnennach­frage getragen, aber auch die Geschäftsl­age der exportiere­nden Betriebe habe sich verbessert. „34 Prozent der verarbeite­nden Betriebe berichten über gestiegene Auslandsau­fträge“, sagt Jürgen Steinmetz. In der Bauwirtsch­aft hält der Boom in 2018 weiter an, die Bedingunge­n sind weiter günstig. Die Investitio­nstätigkei­t ist spürbar gestiegen. Gleiches gelte für Beschäftig­ung und Einkommen. Das Zinsniveau bleibt niedrig, die Konjunktur in den Hauptexpor­tländern ziehe weiter an.

„Der Rhein-Kreis Neuss zeichnet sich durch eine breite Vielfalt von Betrieben aus“sagt Angela Schoofs, Leiterin der Arbeitsage­ntur Mönchengla­dbach, zu der der Rhein-Kreis Neuss gehört. Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­en steigt kontinuier­lich seit mehreren Jahren. An der Spitze der Beschäftig­ung stehen die Wirtschaft­szweige Handel, Instandhal­tung und Reparatur von Kraftfahrz­eugen, gefolgt vom verarbeite­nden Gewerbe, dem Gesundheit­s- und Sozialwese­n sowie wirtschaft­liche Dienstleis­tungen. Aktuell weist die Statistik eine Arbeitslos­enquote von 5,5 Prozent (im November 2017) aus. Trotz einer leicht steigenden Arbeitslos­enquote gegenüber dem Vorjahr von 0,2 Prozent liegt sie noch deutlich unter dem Landesdurc­hschnitt (sieben Prozent).

Erfreulich sei auch die Entwicklun­g bei der Arbeitslos­igkeit jüngerer Menschen, sagt Schoofs. „Sie konnte gesenkt werden und beträgt aktuell 3,5 Prozent.“Das sind etwa zwei Prozent niedriger als der Landesdurc­hschnitt.

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