Rheinische Post Hilden

Elterngeld auf Rekordnive­au

- VON BIRGIT MARSCHALL

Die Geburtenra­te ist gestiegen, die Gehälter sind es auch. Zudem beantragen mehr Eltern zusätzlich­e Partnermon­ate.

BERLIN Die Ausgaben für das staatliche Elterngeld werden im laufenden Jahr einen neuen Rekordwert von mindestens rund 6,5 Milliarden Euro erreichen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesfami­lienminist­eriums hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Demnach lagen die Elterngeld-Ausgaben des Bundes in den elf Monaten von Januar bis November mit insgesamt rund 6,05 Milliarden Euro schon bereits nahezu auf dem Stand des gesamten Vorjahres von 6,1 Milliarden Euro. Im Monatsdurc­hschnitt 2017 gab der Bund für das Elterngeld rund 550 Millionen Euro aus.

Gründe für den Anstieg sind die leicht steigende Geburtenra­te, höhere Gehälter der antragstel­lenden Eltern sowie mehr Väter oder auch Mütter, die die zusätzlich­en zwei Partnermon­ate beanspruch­en. Schon in den vergangene­n Jahren war das Elterngeld, das der Bund jungen Eltern nach der Geburt eines Kindes gewährt, kontinuier­lich gestiegen. Betrugen die Ausgaben 2008 noch 4,2 Milliarden Euro, erhöhten sie sich schrittwei­se auf 6,1 Milliarden Euro im vergangene­n Jahr – und 2017 weiter auf voraussich­tlich über 6,5 Milliarden Euro.

Das Elterngeld wurde zum 1. Januar 2007 eingeführt. Ziel der Leistung ist es, jungen Familien einen Schonraum zu gewähren, um füreinande­r da zu sein und sich intensiv um ihr Baby zu kümmern. Darüber hinaus sollte es dazu beitragen, dass sich mehr berufstäti­ge Frauen und insbesonde­re Besserverd­ienende für Kinder entscheide­n und dass sich Männer stärker um die Erziehung kümmern können.

Das Elterngeld gleiche fehlendes Einkommen aus, wenn Eltern ihr Kind nach der Geburt betreuen, erläutert das Bundesfami­lienminist­erium. Jedoch ist es kein kompletter Ersatz, denn das Basiselter­ngeld beträgt lediglich 65 Prozent (maximal 1.800 Euro) des monatliche­n Nettoeinko­mmens.

Reich werden junge Familien damit nicht. Eine Elterngeld-Studie des Demoskopie-Instituts Allensbach mit mehr als 3100 Interviews Betroffene­r bestätigt allerdings Veränderun­gen im Verhaltens­muster:

monatliche Ausgaben in Mio. Euro Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November

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*DAVON 2,0 MRD. EURO FÜR AUSGABEN FÜR DAS AUSLAUFEND­E ERZIEHUNGS­GELD **FÜR DEZEMBER NOCH KEINE ZAHLEN VORHANDEN | FOTO: DPA | GRAFIK: C. SCHNETTLER

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