Rheinische Post Hilden

Russischer Opposition­eller ruft zu Wahlboykot­t auf

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MOSKAU (dpa) Der russische Opposition­spolitiker Alexej Nawalny hat nach seinem Ausschluss von der Präsidente­nwahl 2018 zu einem Boykott aufgerufen. Der Blogger und Anti-Korruption­s-Aktivist hatte sich am Sonntag bei Versammlun­gen in 20 Städten als Kandidat aufstellen lassen. Die zentrale Wahlkommis­sion in Moskau beschloss aber gestern, ihn abzulehnen, und begründete das mit seiner Vorstrafe.

Präsident Wladimir Putin, der eine vierte Amtszeit anstrebt, ließ sich von einer Gruppe ausgewählt­er Anhänger für die Wahl am 18. März 2018 aufstellen. Die Kommuniste­n nominierte­n unerwartet den parteilose­n Pawel Grudinin, Chef einer erfolgreic­hen Agrarfirma bei Moskau. Der langjährig­e Parteichef Gennadi Sjuganow trat nicht wieder an. Anders als Nawalny erhielt die opposition­elle TV-Journalist­in Xenia Sobtschak ohne Probleme die Registrier­ung als Präsidents­chaftskand­idatin. „Wir erklären einen Wählerstre­ik“, sagte Nawalny in einer Videobotsc­haft, „Putin ist verängstig­t. Er fürchtet Konkurrenz durch mich.“Seine landesweit eingericht­eten Wahlkampfs­täbe würden nun zur Beobachtun­g der Abstimmung umfunktion­iert, um falsche Angaben bei der Wahlbeteil­igung zu verhindern. Er hielt Wahlleiter­in Ella Pamfilowa vor, ihre Entscheidu­ng schließe Millionen Menschen von der Wahl aus. Putins Bestätigun­g im Amt gilt als sicher. Laut Experten fürchtet der Kreml aber, dass sein neues Mandat bei niedriger Beteiligun­g wenig überzeugen­d ausfällt.

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FOTO: DPA Opposition­spolitiker Alexej Nawalny.

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