An sich ganz gut, als Krimi schlecht
Darum ging es Gobi ist los. Nein, nein, nicht Grobi aus der Sesamstraße. Sondern Gotthilf Bigamiluschvatokovtschvili, genannt Gobi, der aber wiederum als Grobian gilt, genauer gesagt als Dreifachmörder. Als seine Verlegung aus der forensischen Psychiatrie in ein normales Gefängnis scheitert, ergreift er die Flucht. Dass er vorher noch eine Pflegerin erwürgt, wird dem Publikum zunächst als Fakt präsentiert. Darum ging es nicht Um die Verantwortung von Psychiatern und Gutachtern für ihre Patienten, die leicht zu Machtmissbrauch führen kann. Um Verhältnisse zwischen Insassen und Pflegerinnen. Und um ein Maß an Zuneigung, das jede Verhältnismäßigkeit sprengt. Wie sagt Lessing (Christian Ulmen) so schön zu Gobis Verlobter? „Er könnte ein Robbenbaby vor Ihren Augen erwürgen, und Sie würden nur sagen: ‚Oh, was hat der für schöne Hände!‘“All diese interessanten Themen dienen nur als Hintergrund für Gags. So war es Aus Weimar gab’s schon bessere, weil noch wahnsinnigere Kost – Woll-Dessous und Bärenfalle hin oder her. Als Krimi fällt „Der wüste Gobi“glatt durch, weil die Auflösung zu vorhersehbar ist: Gobi (Jürgen Vogel) ist ein Opfer, und auch sein exzentrischer Psychiater ist nicht an allem Schuld. Die wahre Würgerin von Weimar ist Gobis Verlobte: Die gar nicht harmlose Harfenistin henkt jede von Gobis Geliebten. tojo