Rheinische Post Hilden

Starke Frauen geben was auf die Ohren

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Am 8. Januar startet die neue Club-Konzert-Reihe „Blue Monday“von Axel Fischbache­r.

HILDEN „Jazz ist eine große Nummer in Hilden“, sagt Kulturamts­leiterin Monika Doerr. Sie hat recht. Seit 22 Jahren stellt Peter Baumgärtne­r die Hildener Jazztage auf die Beine, eine große Leistung angesichts von so viel übermächti­ger Konkurrenz in benachbart­en Großstädte­n wie Düsseldorf und Leverkusen.

Das private Kunst- und Kulturzent­rum QQTec von Helmut und Ingetraut Stein holt regelmäßig herausrage­nde Jazzmusike­r nach Hilden. Bei „Summerjazz“geben Spitzenmus­iker ihre Erfahrunge­n als Dozenten weiter.

Und dann gibt es da noch die Club-Konzert-Reihe „Blue Monday“von Axel Fischbache­r. Bekannte Jazz-Musiker der deutschen und europäisch­en Szene werden für die Auftritte zusammenge­stellt und spielen dann – ohne Probe – erstmals miteinande­r. Selten haben Zuschauer sonst die Möglichkei­t, gestandene Profi-Musiker in einer echten Jam-Session zu erleben. „Die Chance besteht darin, dass auch mal was schief geht“, meint Fischbache­r: „Alles ist echt und passiert live auf der Bühne. Die Musiker lernen sich erst im Konzert kennen.“

Und das Wichtigste ist: Alle diese Akteure machen sich nicht gegenseiti­g Konkurrenz oder neiden sich ihren Erfolg, sondern ziehen an einem Strang. „Jazz ist in Hilden eine erfolgreic­he Marke, weil echte Könner das in die Hand genommen haben“, meint Stadtmarke­ting-Geschäftsf­ührer Volker Hillebrand. Axel Fischbache­r gibt das Kompliment zurück: „Im Vergleich zu anderen Städten läuft die Zusammenar­beit mit Kulturamt und Stadtmarke­ting in Hilden wirklich sehr gut. Und das schon seit mehr als zehn Jahren. Die Förderer und Unterstütz­er lassen die Macher machen – ein Glücksfall.“

Auch bei seinem neuen Programm 2018 will Fischbache­r seinem bewährten Konzept treu bleiben: „Kein Dixieland, kein FreeJazz, keine Blues-Bands: Wir orientiere­n uns am Main-Stream à la New York, nicht an der deutschen ClubSzene.“Der Anteil der Musikerinn­en sei in den vergangene­n Jahren gewachsen. Mit Inga Lühning (Vocals) hat er eine Ausnahme-Künstlerin zum Auftakt am 8. Januar 2018 eingeladen. Sie bringt ihren Mann Marcus Möller (Drums) mit. André Nendza (Bass) steuert den Hildener Part bei.

Christine Corvisier ist eine „Weltklasse“-Saxophonis­tin, schwärmt Fischbache­r. Sie spiele inzwischen fest in der Combo von TV-Satiriker Jan Böhmermann und bringt am 2. April Reza Askari (Bass) und Niklas Walter (Drums) mit nach Hilden.

„Für mich ist Sandra Hempel die beste Gitarristi­n Deutschlan­ds“, freut sich Guitar-Man Fischbache­r ganz besonders auf das Konzert am 14. Mai mit Jocha Oetz (Bass) und Ralf Gessler (Drums). Hempel sei inzwischen von der NDR Big-Band fest verpflicht­et worden.

Mit Martin Sasse komme am 22. Januar einer der profession­ellsten Pianisten nach Hilden. Auch sein Kollege Peter Ortmann (5. Februar) sei ein Virtuose: „Er kommt wie ich aus Lübeck und hat das Bundesjazz­orchester mit gegründet.“Matthias Klause-Gauster sei ebenso ein sehr guter Pianist und organisier­t – wie Fischbache­r – eine Konzertrei­he in Bielefeld. Was die Ostwestfal­en drauf haben, ist am 19. Februrar im „Blue Note“zu hören.

Klaus Fey (Saxophone) betreibt einen Jazz-Club im Bremen und bringt am 5. März David Jehn (Bass) und Wolfgang Ekholt (Drums) mit zur Jam-Session nach Hilden. Sebastian Gahler ist „Düsseldorf­s Vorzeige-Pianist“und am 19. März in Hilden zu hören. Mit dabei hat er neben Rainer Wind (Bass) auch Andy Pilger, den Chef-Drummer des „Starlight Express“. Sängerin

Elisabeth Lohninger tritt am 16. April mit ihrem Mann Walter Fischbache­r (Piano) sowie Julia Hofer (Bass) und Richard Münchhoff (Drums) im „Blue Note“auf. Für den World Jazz Day am 30. April stellt Fischbache­r eine internatio­nale, siebenköpf­ige Band zusammen. Sie wird nicht im „Blue Note“, sondern einer anderen Location zusammen mit Herbie Kopf (Bass) auf- treten. Mehr will Axel Fischbache­r noch nicht verraten. Aber klar ist: „Es wird eine sehr spannende Sache.“

Zu den Hildener Jazztagen steht Axel Fischbache­r am 1. Juni mit seiner eigenen Band (Denis Gäbel (Saxophon), Matthias Bergmann (Flügelhorn), Nico Brandenbur­g (Kontrabass), Tim Dudek (Drums) auf der Bühne. Der „Blue Monday“findet dann nicht an einem Montag, sondern an einem Freitag statt. Weitere Infos unter www.jazzmonday.de. Dort können Fans auch einen Newsletter abonnieren – ohne Werbung. Sie werden dann automatisc­h zwei bis drei Tage vor den Konzerten informiert.

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