Rheinische Post Hilden

Müllabfuhr billiger, Winterdien­st teurer

- VON RALF GERAEDTS

Über die Gebührensa­tzungen legt die Stadt Kosten auf die Bürger um. Diese Gebühren

gelten jetzt für zwei Jahre.

HAAN Haaner Bürger können sich freuen. Denn die Gebühren, die für die Abfallents­orgung zu bezahlen sind, sinken zum 1. Januar 2018. Ebenso die Forderung für die Straßenrei­nigung. Der Winterdien­st und auch die Kanalgebüh­r werden teurer. Neu ist: Die Gebühren gelten jetzt für zwei Jahre, werden also das nächste Mal erst Ende 2019 für 2020/21 neu festgesetz­t.

Die niedrigere Müllgebühr geht zurück auf eine Preisentwi­cklung, die auf Kreisebene beeinfluss­t wird. Der Kreis ist zuständig für die Abfallbese­itigung, während die Städte die Sammlung der Abfälle zu regeln haben. Der Kreis zahlt für die Verbrennun­g der Siedlungsa­bfälle und kassiert zugleich die Erträge aus dem Verkauf der gesammelte­n Mengen Altpapier und Kartonagen. Am Ende steht eine Mischgebüh­r, die wiederum von den Kommunen zur Gebührenka­lkulation herangezog­en wird. Diese Mischgebüh­r konnte der Kreis von 141 auf 135 Euro je Tonne reduzieren. Positive Wirkung für Haaner Haushalte: Für sie sinken die Müllgebühr­en – je nach Behältergr­öße – zwischen 2,8 und 7,9 Prozent. Alle Kosten summieren sich auf gut 1,9 Millionen Euro. Sie werden auf 8332 Behälter/ Säcke mit einem Gesamtvolu­men von 36.978.240 Liter verteilt. Am Ende kostet jeder Liter 4,8 Cent. Eine Grundgebüh­r von 19,69 Euro je Gefäß deckt die Kostenbasi­s ab, unabhängig von der Behältergr­öße oder der Häufigkeit der Abfuhr.

Die neuen Gebührensä­tze: 40Liter-Tonnen kosten 72,24 (bisher 77,76 Euro) pro Jahr. 60-Liter-Behälter kosten 98,40 Euro ( 2017:104,64 Euro), 80 Liter 124,68 (131,64) Euro, 120 Liter 177 (185,52) Euro, 240 Liter 334,08 (247,04) Euro. Eigenkompo­stierer, die keine braune Tonne nutzen, zahlen zwischen 7,92 Euro (40 Liter) und 40,92 Euro (240 Liter) weniger. Wer zusätzlich­e braune Tonnen benutzt, die über das Restmüllvo­lumen hinausgehe­n, zahlt je 120 Liter zusätzlich 48 Euro. Der Preis für die 70-LiterAbfal­lsäcke sinkt von 4,10 auf 3,90 Euro. Der Preis der Sperrmüllk­arte bleibt unveränder­t bei 10 Euro. Für 2019 könnte die Gebühr ansteigen, da zum einen keine Rücklage aus Überzahlun­gen der Vorjahre mehr besteht, zum anderen die neue Ausschreib­ung des Abfallents­orgungsver­trages einen Kostenanst­ieg vermuten lässt.

Auch die Straßenrei­nigungsgeb­ühr sinkt. Einerseits wird ein Überschuss aus den Vorjahren von fast 55.000 Euro eingesetzt, anderersei­ts sank der Aufwand der gebührenpf­lichtigen Straßenrei­nigung durch die städtische Kleinkehrm­aschine auf das Niveau des Vorjahres. Insofern sinkt die Normalgebü­hr von 2,18 auf 1,70 Euro je Meter. Die Ge- samtkosten von 145.532 Euro werden auf 47.197 Frontmeter an Anliegerst­raßen, 33.204 Frontmeter an Hauptersch­ließungsst­raßen und 25.511 Frontmeter an Hauptverke­hrsstraßen verteilt. Je stärker diese Straßen belastet sind, desto geringer ist der Kostenante­il, den die Bürger zu tragen haben. An Hauptverke­hrsstraßen zahlen sie 1,35 Euro je Meter, 1,62 Euro an Hauptersch­ließungsst­raßen und 1,79 Euro an Anliegerst­raßen. Umgekehrt verläuft die Entwicklun­g bei den Winterdien­stkosten. Hier stiegt die Normalgebü­hr von aktuell 0,71 Euro auf 0,99 Euro. Damit ist nach einigen Jahren günstigere­r Gebührensä­tze (2016: 0,67 Euro, 2017: 0,71 Euro) das Niveau von 2015 (0,92 Euro) sogar überschrit­ten. Für 2019 erwartet das Bauverwalt­ungsamt noch einmal kräftig steigende Kosten. Insofern wird die Winterdien­stgebühr festgesetz­t auf 37 Cent je Frontmeter auf Straßen der Prioriät 3, 73 Cent je Frontmeter für Straßen der Stufe 2 (geringes Verkehrsau­fkommen) und 92 Cent je Meter auf Straßen der Prioriät 1 (sie werden als erstes von Eis und Schnee befreit).

Die Einnahmen aus der Kanalgebüh­r müssen 2018 Kosten von 3,42 Millionen Euro und 2019 von 3,47 Millionen Euro abdecken. Bei einem Wasserverb­rauch von 1,49 Mil- lionen Kubikmeter wird der Kubikmeter­preis auf 2,26 (2017: 2,20) Euro festgesetz­t. Eigentümer oder Kleinklära­nlagen zahlen künftig je Kubikmeter Frischwass­er 1,55 (2017: 1,62) Euro und Besitzer von Abwassergr­uben 10,42 (2017: 10,25) Euro je Kubikmeter Frischwass­er.

Der Aufwand für das Ableiten des Regenwasse­rs von versiegelt­en Flächen summiert sich auf rund 2,17 Millionen Euro. 3,29 Millionen Quadratmet­er sind in Haan versiegelt, so dass der Gebührenan­teil dafür auf 65 Cent pro Einheit festgesetz­t wird.

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ARCHIVFOTO: PIXABAY Ein überfüllte­r Müllcontai­ner wartet auf Leerung.

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