Rheinische Post Hilden

Vereinte Nationen fordern Werbeverbo­t für Dickmacher

-

GENF (dpa) In Deutschlan­d hat die Fettleibig­keit bei Kindern und Jugendlich­en alarmieren­de Ausmaße angenommen. Das Problem muss laut einer Expertin der UN-Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) rigoroser bekämpft werden. Vor allem die Werbung für Süßwaren, Schnellimb­isse oder Bier müsse stärker eingeschrä­nkt werden. „Es reicht nicht, bei Werbung auf eine freiwillig­e Selbstkont­rolle durch die Hersteller von Junk Food zu setzen“, sagt die Ernährungs­wissenscha­ftlerin Juana Willumsen, WHO-Expertin für Fettleibig­keit bei Kindern. „Die Werbung muss reguliert sein, die Einhaltung überwacht werden, und es muss Strafen bei Verstößen geben.“

Bier mache besonders dick, und Werbung dafür sei in Deutschlan­d nicht verboten, so Willumsen. Das trage womöglich zum steigenden Gewicht vieler Erwachsene­r, aber auch vieler Jugendlich­er bei. Die WHO empfiehlt mehr Schulsport sowie eine Stadt- und Transportp­lanung, die Laufen, Fahrradfah­ren und sportliche Freizeitbe­schäftigun­g fördert. Schulkinde­r hätten laut Statistik in Deutschlan­d 2014 weniger Obst- und Gemüse gegessen als 2002. Der Softdrink-Konsum steige dagegen.

Nach der von der WHO genutzten Statistik des Wissenscha­ftler-Netzwerks NCD-RisC waren 2016 in Deutschlan­d 6,9 Prozent der Mädchen und 11,2 Prozent der Jungen zwischen fünf und 19 Jahren fettleibig. 1980 waren es bei den Jungen nur vier Prozent.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany