Rheinische Post Hilden

ASV-Kader stellt sich im Winter neu auf

- VON KLAUS MÜLLER

Der Fußball-Landesligi­st hat einige Abgänge zu verkraften. So hängt Thomas Zelles seine Schuhe endgültig an den Nagel. Der Sportliche Leiter Michael Kirschner wartet jedoch mit neuen Spielern auf, wie Bünyamin Dogan vom SC West.

METTMANN Es war bisher nicht unbedingt die Saison des Landesligi­sten ASV Mettmann. Zur Winterpaus­e sind die Fußballer Tabellen-14. und damit einen Rang besser als der Relegation­splatz. Michael Kirschner macht keinen Hehl daraus, dass das nicht den Erwartunge­n zu Saisonbegi­nn entspricht. „Nachdem wir die vergangene Spielzeit als Neunter abschlosse­n, haben sowohl das damalige Trainertea­m als auch der Vorstand Rang fünf oder sechs ins Auge gefasst. Da sind wir weit von entfernt“, erklärt der Sportliche Leiter des ASV. Den damaligen Optimismus begründet er damit, dass er zusammen mit Meher Siala einen 24-köpfigen Kader zusammenst­ellte, zu dem auch einige vielverspr­echende Neuzugänge gehörten.

Die guten Ergebnisse in den Vorbereitu­ngsspielen verstärkte­n die positiven Erwartunge­n. Doch bereits am Ende der Saisonvorb­ereitung begann die Verletzten­misere, die den ASV die gesamte Hinserie begleiten sollte. Eine auf Dauer angelegte Serie von Ausfällen hatte zur Folge, dass fast bei keiner Begegnung die Wunschform­ation an den Start gehen konnte. „Wir hatten zwar einen großen Kader – es bestand aber ein Leistungsg­efälle innerhalb des Aufgebotes“, beschreibt Kirschner die Situation. Es sei wohl nachvollzi­ehbar, dass der Kader nicht aus 24 gleich starken Spielern bestehen könne, so Kirschner. „Wir haben einen gewissen Etat, der zwar Landesliga-Verhältnis­sen angepasst ist, der uns aber keine großen finanziell­en Sprünge erlaubt“, erläutert der Sportliche Leiter. Die beiden Vorsitzend­en Musa Ibis und Seyfettin Özlük achten konsequent darauf, dass der Etat nicht überschrit- ten wird. „Wir alle müssen ein Interesse daran haben, dass der ASV Mettmann auf einem gesunden finanziell­en Fundament steht“, betont Kirschner.

Aufgrund der regelmäßig­en personelle­n Probleme rief die Mannschaft nicht das Potenzial ab, das in ihr steckt. Der Vorstand reagierte und reaktivier­te Ex-Oberliga-Spieler Thomas Zelles, der seine Karriere beendet hatte. Zusammen mit Henning Kawohl bildete er in der vergangene­n Spielzeit ein überragend­es Innenverte­idiger-Gespann. Kawohl gehört seit Saisonbegi­nn je- doch zu den Langzeitve­rletzten. Er wurde kürzlich wegen eines Knorpelsch­adens im Knie operiert und wird vor Ende April, Anfang Mai kaum zum Einsatz kommen „Henning fehlt uns im Defensivbe­reich an allen Ecken und Kanten. Wir warten sehnlichst, dass er wieder in den Kader zurückkehr­t“, sagt Kirschner. Nach einer Niederlage­nserie und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenpl­atz zog der ASVVorstan­d die Reißleine und trennte sich Ende Oktober vom Trainertri­o um Meher Siala. „Meher Siala hat wirklich mit großem Engagement für uns gearbeitet. Er hatte das Pech, dass er nie die Mannschaft aufstellte­n konnte, die er als Stammforma­tion sah“, betont Kirschner, dass sein ehemaliger Co-Trainer einen guten Job gemacht habe, ihm aber das notwendige Quäntchen Glück fehlte, das ein Trainer auch braucht.

Kirschner übernahm für drei Partien wieder selbst das Ruder als Cheftraine­r und übergab dann an den neuen Coach Maik Franke. Der führte das Team in der Folge auf einen Nichtabsti­egsplatz. „Wir sind uns mit unserem neuen Trainer einig, dass das Ziel nach der Winter- pause nur Klassenerh­alt lauten kann. Alles andere wäre illusorisc­h“, erklärt Kirschner.

Der Sportliche Leiter kündigt Veränderun­gen im Kader an. Tatsuro Kitahashi versucht sein Glück in einer der höheren Ligen der USA, Daiki Inoue geht nach Japan zurück. Phil Eilenberge­r zieht es zum Kreisliga A-Spitzenrei­ter SC Sonnborn, während Eduard Ziegler in Zukunft das eigene Kreisliga-A-Team verstärken will. Thomas Cyrys hat den ASV mit unbekannte­m Ziel verlassen. Und Thomas Zelles beendet aus berufliche­n Gründen endgültig seine Karriere.

Als erste Zugänge meldet der Mettmanner Landesligi­st Torwart Isberner (28) vom Bezirkslig­isten 1. FC Wülfrath. Mit Bajrush Azemi (27) kommt ein interessan­ter Stürmer, der zuletzt ebenfalls für den 1. FCW spielte und in der vergangene­n Saison in 13 Spielen elf Treffer erzielte. Der im bergischen Bereich bekannte Torjäger ist ein Wunschkand­idat von Maik Franke, der Azemi bereits bei Union Velbert und dem FCW trainierte. Zudem kommt mit Hasan Cöp ein Defensivak­teur vom derzeitige­n Bezirkslig­a-Zweiten ASV Wuppertal. Der 22-Jährige verfügt über eine gute fußballeri­sche Ausbildung, denn er lief früher für den Wuppertale­r SV in der A-Jugend-Bundesliga auf.

Vom Oberligist­en SC Düsseldorf­West wechselt Bünyamin Dogan zum ASV. „Dogan spielt im Mittelfeld auf der Außenbahn und ist genau der Spieler, den wir suchen“, unterstrei­cht Kirschner, der sich als Sportliche­r Leiter in Mettmann pudelwohl fühlt. Gleichwohl schließt er aber nicht aus, irgendwann auch wieder als Trainer zu arbeiten. „Aktuell ist das aber kein Thema“, sagt Kirschner mit Nachdruck.

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RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI Tatsuro Kitahashi (rechts) versucht sein Glück jetzt in den USA.

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