UNSER JAHRHUNDERT WIRD VOLLJÄHRIG Unser Tischfeuerwerk – Rohrkrepierer !
Die RP hat zehn Euro auf die Ladentheke gelegt und den Test gemacht – hier das Ergebnis.
LEVERKUSEN/LANGENFELD Eine Gruppe rheinischer RP-Redakteure wollte es wissen: Warum für das Silvesterknallen viel Geld ausgeben, wenn es auch ein Tischfeuerwerk tut?
Zehn Euro war uns der Spaß wert. Doch das Ergebnis ist eher ernüchternd: Wenig Schall, etwas Rauch, Brandlöcher und viel Papiermüll auf dem Tisch.
Mal ehrlich: Warum kaufen wir jedes Jahr zu Silvester eigentlich ein sündteures Feuerwerk, das knallt, stinkt und dem Nachbarn sogar schon die Konifere in Brand gesetzt hat? Wäre es nicht toll, dieses Mal zu verzichten und damit all die alten, versprechenderen Orakel-Wunschzauber.
Nachdem die winzige Zündschnur endlich brennt, muss der Tester feststellen, dass die kleine Funkenfontäne zielsicher die auf dem Tisch liegende Luftschlange ankokelt. Auch die Verpackung fängt Feuer. Während alle die Flamme auspusten, macht es „Puff“, ganz so, wie man das aus Loriots legendärem Sketch um das Spiel „Wir bauen uns ein Atomkraftwerk“kennt. Nur dass keine Kühe umkippen, sondern fünf Tarotkarten aus einer Pappdose fliegen. Das soll reichen, um jedem vorauszusagen, was ihn 2018 erwartet? Der einzige Satz, der sich mit den wenigen Karten belegen lässt, wäre: „Zukunft ist gut für alle.“Die nächste Dose (Musikzauber) brennt ebenfalls an und offenbart beim „Puff“ein winziges Plastik-Saxophon. Dafür hat die Tischdecke jetzt ein Brandloch, und im Raum stinkt’s wie in der Räucherkammer.
Wir brechen den Versuch ab und ziehen das Fazit: Indoor-Feuerwerk ist so lustig wie ein Hausbesuch des örtlichen Steuerprüfers. Vielleicht sollten wir fürs neue Jahr doch schnell noch ein paar gute Vorsätze fas-
sen – und dann echte Raketen kaufen gehen. Wichtig: Bloß den Teller nicht vergessen! Er schützt den Tisch vor Brandlöchern.