Rheinische Post Hilden

Wagner köpft sich schon mal warm

- VON ROBERT PETERS

Am Freitag beginnt die Bundesliga-Rückrunde. Wo stehen die 18 Klubs?

DÜSSELDORF Eine der kürzesten Winterpaus­en der Bundesliga-Geschichte geht zu Ende. Knapp eine Woche bleibt den Vereinen für den sogenannte­n Feinschlif­f vor dem Rückrunden­start. Eine kleine Bestandsau­fnahme bei den 18 Klubs. Bayern München (41 Punkte/37:11 Tore) Der Meister macht weiter, wo er in der Hinrunde aufgehört hat. Im Testspiel gegen das internatio­nal drittklass­ige Al-Ahli gab es einen lockeren 6:0-Erfolg. Unter den Torschütze­n war der als Ersatz für Robert Lewandowsk­i verpflicht­ete Sandro Wagner. „Es macht großen Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten“, stellte Trainer Jupp Heynckes fest. Das wird so bleiben. Schalke 04 (30/28:21) Die Gelsenkirc­hener starten voller Demut. „Die Bayern soll jagen, wer will“, sagte Aufsichtsr­atschef Clemens Tönnies der „Welt am Sonntag“. Den Platz im internatio­nalen Geschäft plant der Tabellenzw­eite aber fest ein. Es spricht nichts dagegen. Borussia Dortmund (28/39:24) Zur Sprachrege­lung gehören bei Borussia Dortmund Lobeshymne­n für Trainer Peter Stöger. „Er ist sehr, sehr begeistern­d“, sagte Weltmeiste­r Mario Götze im spanischen Trainingsl­ager, „ich bin überzeugt, dass er uns voranbring­en wird.“Das ist sicher, auch wenn wieder Wechselger­üchte um Pierre-Emerick Aubameyang die Runde machen. Bayer Leverkusen (28/34:23) In den Testspiele­n offenbarte der Vierte bekannte Stärken und bekannte Schwächen. Er beeindruck­te im Angriff, war aber nicht effektiv. Das muss im Blick auf das Auftaktspi­el gegen die Bayern am Freitag besser werden. Die Werkself steht dennoch vor einer guten Rückrunde. RB Leipzig (28/27:25) Der Vizemeiste­r von 2017 gewann gegen Dukla Prag mit 2:0 (Tore durch PalaciosMa­rtinez und Bruma). Der Österreich­er Marcel Sabitzer war nach Schulterve­rletzung wieder dabei. Ob die Pause reichte, neue Kraftreser­ven zu schaffen, ist fraglich. Borussia Mönchengla­dbach (28/ 27:28) Die Elf vom Niederrhei­n plagt sich weiter mit Verletzung­ssorgen. Dabei hat sich die Borussia doch vorgenomme­n, zu mehr Konstanz zu finden. Wenn ihr das gelingt, ist sie am Ende oben dabei. 1899 Hoffenheim (26/27:22) Bei der Mannschaft von Trainer Julian Na- gelsmann läuft es noch nicht. Immerhin trafen beim Test gegen den niederländ­ischen Erstligist­en Excelsior Rotterdam die Stürmer Serge Gnabry und Mark Uth. Das Team leistete sich viele Nachlässig­keiten. Eintracht Frankfurt (26/20:18) Trainer Niko Kovac wird beim FC Bayern als Nachfolger von Heynckes gehandelt. Frankfurts Manager Fredi Bobic macht das nicht nervös. Der Coach habe gewiss das Zeug dazu, sagte Bobic im Sport1-Doppelpass, „aber er hat Bock, hier etwas zu bewegen“. Das hat er schon. Wenn die Form stabil bleibt, kann Frankfurt die Europa-Plätze angreifen. FC Augsburg (24/27:23) Philipp Max, den viele als Linksverte­idiger in der Nationalma­nnschaft sehen, verpasste ein paar Einheiten wegen einer Erkältung. Zum Start gegen den HSV ist er aber dabei. Augsburg geht ohne nervliche Qual in die Rückrunde. Das Team kann nur weiter gewinnen. Hertha BSC (24/26:25) Beim Wintercup in Bielefeld belegte das Team den letzten Platz. Das sorgt nicht für beste Stimmung. Aber weder das 0:1 gegen Hannover noch das 1:4 gegen Köln nach Elfmetersc­hießen war eine dramatisch­e Schlappe. Hannover 96 (23/24:26) Weniger Sorgen als die sportliche Form macht den Hannoveran­ern der schwelende Streit zwischen den organisier­ten Fans und dem Klubchef Martin Kind. Der alberne Stimmungsb­oykott wird „96“in die Rückrunde begleiten. Den Leistungen hat er bis jetzt nicht geschadet. VfL Wolfsburg (19/21:21) Die Unentschie­den-Könige aus Niedersach­sen (zehn Remis) müssen dringend gewinnen, wenn sie nicht der Absteiger mit dem höchsten Etat werden wollen. Positive Nachricht: Das Testspiel gegen Dynamo Dresden gewann der VfL mit 2:1. SC Freiburg (19/17:31) Nils Petersen hat sich über Langeweile im ProfiFußba­ller-Leben beklagt. Ergebnis: Er bekam Bücher, Eintrittsk­arten für Museen, Einladunge­n zu Veranstalt­ungen. Wenn er nebenbei noch Zeit für ein paar Törchen hat, klappt’s mit dem Klassenerh­alt. VfB Stuttgart (17/13:21) Mario Gomez hat in Stuttgart zum Einstand getroffen. Er trug neben Ailton zum 2:1-Testsieg über Twente Enschede bei. So darf’s weitergehe­n. Mainz 05 (17/19:28) Auch der Mainzer Heimkehrer Anthony Ujah traf im ersten Spiel beim 2:1 in St. Gallen. Er wird künftig von der Zusam- menarbeit mit Nigel de Jong profitiere­n. Der Neue aus Holland ist nicht so sehr Torjäger, sondern eher ein Mann der harten Abwehrkuns­t. Werder Bremen (15/13:20) Die Bremer mussten ein Testspiel absagen, weil sie zu viele Verletzte hatten. „Wir haben aber die Hoffnung, dass sie zum Start gegen Hoffenheim wieder dabei sind“, sagte Sportchef Frank Baumann. Dann ist’s ja gut. Hamburger SV (15/15:25) Große Hoffnungen auf große Zeiten macht Trainer Markus Gisdol seinem Team nicht. „Man muss akzeptiere­n, dass man zum unteren Drittel der Liga gehört“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“. Endlich mal einer mit Realitätss­inn beim HSV. 1. FC Köln (6/10:32) Zumindest die lebende Kölner Legende Lukas Podolski hat den Glauben an den Klassenerh­alt noch nicht aufgegeben. Die erste Station auf dem Weg zum Wunder ist das Heimspiel gegen Gladbach. Eine Zwischenet­appe war der Wintercup-Sieg in Bielefeld. Vielleicht hat Podolski zugeschaut.

 ?? FOTO: DPA ?? Dieses war der erste Streich: Sandro Wagner trifft mit vorbildlic­hem Kopfstoß zum 1:0 gegen Al Ahli. Die Grün-Weißen staunen.
FOTO: DPA Dieses war der erste Streich: Sandro Wagner trifft mit vorbildlic­hem Kopfstoß zum 1:0 gegen Al Ahli. Die Grün-Weißen staunen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany