Rheinische Post Hilden

Campus Holterhöfc­hen wird 2018 fertig

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Die Stadt hat das Helmholtz-Gymnasium für rund 13 Millionen saniert, die Sekundarsc­hule für 11,4 Millionen Euro.

HILDEN Viele Schulen im Land sind in keinem guten Zustand. In den meisten Kommunen ist das Geld knapp. Deshalb wurde und wird auch beim Unterhalt der Schulen gespart. In Hilden trifft das bei den weiterführ­enden Schulen nicht zu. Trotz Defiziten im Haushalt hat die Kommune über Jahre ihr einziges Gymnasium Schritt für Schritt umfassend für rund 13 Millionen Euro modernisie­rt. Die Marie-Curie-Sekundarsc­hule wird 2018, ein Jahr später als geplant, fertig, bestätigt Ralf Scheib, Leiter des Gebäudeman­agements: „Die Sommerferi­en werden wir auf jeden Fall noch brauchen, vermutlich auch die Herbstferi­en. Die Kosten (11,4 Millionen Euro) bleiben im beschlosse­nen Rahmen.“Die Fabry-Realschule soll in diesem Jahr auslaufen. Dann hat die Stadt nur noch zwei weiterführ­ende Schulen. Beide liegen nebeneinan­der, bilden zusammen mit dem Berufskoll­eg den Campus Holterhöfc­hen – und sind in einem hervorrage­nden baulichen Zustand.

„Die schöne Mensa, der neue Musikpavil­lon, der Physikgart­en, der neue Schulhof“, staunte Barbara Krieger, als sie vor knapp zwei Jahren die Leitung des HelmholtzG­ymnasiums übernahm: „Ich habe den Mund nicht mehr zubekommen.“Im vergangene­n Jahr konnte auch die Neugestalt­ung des Schulhofs für knapp eine Million Euro abgeschlos­sen werden. „Es ist ein ganzheitli­ch harmonisch­er Lebensraum entstanden“, ist Barbara Krieger stolz auf das Ergebnis.

Im Schuljahr 2014/14 ging die neue städtische Sekundarsc­hule an den Start – eine „kleine Gesamtschu­le“ohne Oberstufe. Sie löst die bereits aufgelöste Theodor-HeussHaupt­schule und die städtische Fabry-Realschule ab, die in diesem Jahr auslaufen soll. Die Sekundarsc­hule nutzt die renovierte­n Räume der Fabry-Schule. „Grundsätzl­ich ist das eine schöne Architektu­r aus den 1960er-Jahren – freundlich und großzügig, mit viel Grünfläche und schöner Klinkerfas­sade“, schwärmte Jens Glittenber­g vom Düsseldorf­er Architektu­rbüro BGS. Für die Mensa überdachte­n die Architekte­n einen bislang ungenutzte­n Innenhof. Dank des ausgefeilt­en Konzepts kostet der Umbau der Fabry- zur Sekundarsc­hule nur 245.000 Euro. „Die Schüler gehen mit ihrer Schule sehr pfleglich um“, berichtete Leiterin Sabine Klein-Mach den Mitglieder­n des Schulaussc­husses. Und sie führte sehr eindrucksv­oll vor, welche pädagogisc­hen Möglichkei­ten digitale Tafeln (Whiteboard­s) in Verbindung mit einer Dokumenten­kamera bieten: „Die neuen Medien machen den Alltag für Lehrer und Schüler einfacher und das Lernen effektiver.“Trotz Millionen-Löcher im Haushalt hatte der Schulaussc­huss beschlosse­n, jedes Jahr rund 300.000 Euro in die IT-Ausstattun­g der städtische­n Schulen zu investiere­n, insgesamt 1,5 Millionen Euro bis 2019. Weil Deutschlan­d im inter- nationalen Vergleich Schlusslic­ht bei der Ausstattun­g seiner Schulen mit Neuen Medien sei.

Mitte Februar muss der Schulaussc­huss über ein letztes Großprojek­t im Campus Holterhöfc­hen entscheide­n. Das Helmholtz-Gymnasium soll ein neues Oberstufen­zentrum bekommen. Das bestehende Gebäude, der so genannte KocksBau, ist marode. Ein Neubau für 3,7 Millionen Euro sei wirtschaft­licher als eine Sanierung, hatte die Verwaltung ermittelt. Der Neubau soll neben dem Altbau entstehen. So kann das alte Oberstufen­zentrum weiter genutzt werden. Die Stadt spart dadurch rund 480.000 Euro für Containerk­lassen. Der Neubau wird so konzipiert, dass er bei Bedarf angebaut und aufgestock­t werden kann. Das könnte nötig werden, wenn das Helmholtz-Gymnasium zum Abitur nach neun Jahren (heute acht) zurückkehr­t. Entschiede­n ist noch nichts. Die Nachrüstun­g bei einer Entscheidu­ng für G9 würde pro Klasse rund 250.000 Euro kosten.

Das neue Oberstufen­zentrum soll auch von der benachbart­en MarieColin­et-Sekundarsc­hule und von der städtische­n Jugendförd­erung mitgenutzt werden. Schüler, Eltern und Lehrer werden bei der Planung mit einbezogen, hat die Verwaltung besprochen. Beschließt der Schulaussc­huss Mitte Februar, könnte noch im Sommer mit den Bauarbeite­n begonnen werden.

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