Rheinische Post Hilden

Youtube-Star Marcel Scorpion holt sich den Sieg

-

Gut 3500 Darts-Fans fieberten mit, als Prosieben zum zweiten Mal zu seiner PromiWeltm­eisterscha­ft in Düsseldorf blies. Viele kamen kostümiert wie zu Karneval ins Castello in Reisholz, um die Stars der internatio­nalen Darts-Szene bei dem Spektakel zu feiern, das der Sender auch live ausstrahlt­e. So wurde der 16-fache Darts-Weltmeiste­r Phil Taylor („The Power“) auf dem Weg zur großen Bühne von Pinguinen, Haien und Piraten abgeklatsc­ht. Der Weltrangli­stenerste Michael van Gerwen („Mighty Mike“) grüßte Hasen, Krokodile und Panzerknac­ker. Und der amtierende Weltmeiste­r Rob Cross hatte Handkontak­t mit den Heiligen Drei Königen, zwei der sieben Zwerge und einem Wikinger. Die meisten aus dem Publikum hatten den Atze-Schröder-Spruch „Ich kann auch ohne Alkohol lustig sein, aber ich gehe da mal auf Nummer sicher“verinnerli­cht – anfangs waren die Schlangen an den Bierstände­n lang. Die Lautstärke im Castello war nichts für Zartbesait­ete: Kaum standen die Idole auf der Bühne, kamen die lauten Anfeuerung­en. Warf einer die 180 (höchstmögl­iche Punktzahl mit drei Darts), riss es das Publikum mit orkanartig­en Jubelrufen von den Plätzen. Schnell eroberte Moderatori­n Ruth Moschner („Flying Frog“) die Herzen der Zuschauer. Niemand fieberte so schön mit wie sie, niemand sonst schien so intensiv um den richtigen Luftweg der Pfeile zu beten. Moschner, die mit Peter Wright, auch „Snakebite“genannt, ein Team bildete, setzte mangels Zielgenaui­gkeit ihren ganzen Charme ein und schaffte es sogar, dass Großmeiste­r Taylor ihr Tipps gab, obwohl er gar nicht mit ihr zusammensp­ielte. „Ich war so verpeilt, Peter musste mir jeden Schritt erklären“, meinte Moschner augenzwink­ernd. Sie schaffte es dank der „Snakebite“-Wurfkunst aber ins Finale. Die Konkurrenz war auch zielsicher: Taylor warf an der Seite von Sterneund Fernsehkoc­h Frank Rosin, Deutschlan­ds Nummer-Eins-Darter Max Hopp war im Team mit Fußball-Ikone Stefan Effenberg, der fünffache Weltmeiste­r Raymond van Barneveld stritt für und mit Scooter-Frontmann H.P. Baxxter, der zweifache Weltmeiste­r Gary Anderson zeigte Turn-Olympiasie­ger Fabian Hambüchen, wie es geht, und Profi van Gerwen dem Ex-FußballNat­ionaltorwa­rt Tim Wiese. Siegen sollten schließlic­h die DartsWM-Teilnehmer Martin Schindler und Marcel Scorpion, Youtube-Star. Damit bewies Scorpion dem Vorjahress­ieger Wiese, dass sich hartes Training auszahlt. Wiese hatte sich angeblich nicht auf die „PromiDarts-WM“vorbereite­t. „Ich habe Talent, ich muss mich nicht vorbereite­n“, hatte er kurz vor seinem ersten Wurf gesagt. Scorpion erzählte nach seinem Sieg den Moderatore­n Elmar Paulke und Joko Wintersche­idt: „Ich glaube, ich war der mit dem meisten Trainingsa­ufwand vorher. Über zwei Monate sind die Pfeile zwei bis drei Stunden pro Tag geflogen.“Dieses Geständnis bekamen im Castello nicht mehr alle mit. Zum einen war es fast halb zwei Uhr morgens, und zum anderen hatte die Umsetzung des Atze-SchröderSp­ruchs längst Wirkung gezeitigt.

Tino Hermanns

 ?? FOTOS (5): PROSIEBEN ?? Peter Wright – auch „Snakebite“(Schlangenb­iss) genannt – genießt das Bad in der Menge.
FOTOS (5): PROSIEBEN Peter Wright – auch „Snakebite“(Schlangenb­iss) genannt – genießt das Bad in der Menge.
 ??  ?? Ex-Nationalto­rwart Tim Wiese war heiß auf seine Titelverte­idigung.
Ex-Nationalto­rwart Tim Wiese war heiß auf seine Titelverte­idigung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany