Rheinische Post Hilden

Radler haben in Hilden freie Bahn

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Grüne fragen nach Lücken im Wegenetz. Lutz Groll, Experte der Stadt, kann keine erkennen.

HILDEN Das Thema „Fahrradfah­ren in Hilden“ist den Grünen wichtig. Weil diese Form der Mobilität besonders umweltfreu­ndlich ist und tausende Hildener täglich mit dem Rad unterwegs sind. Dazu hatten die Grünen eine umfangreic­he Anfrage gestellt. Lutz Groll, Mobilitäts­experte im Rathaus, hat sie jetzt im Auftrag von Bürgermeis­terin Birgit Alkenings beantworte­t. Fraktionsv­orsitzende­r Klaus-Dieter Bartel hatte nach „Lücken“im Hildener Radwegenet­z gefragt. Die kann Groll nicht erkennen: „Es gibt keine Straße in Hilden, die nicht von Radfahrern benutzt werden könnte.“

Um das Radfahren zu fördern, seien weite Teile des Stadtgebie­ts verkehrsbe­ruhigt worden – durch Tempo-30-Zonen, verkehrsbe­ruhigte Bereiche oder streckenbe­zogene Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen. Durch zahlreiche kleine Geh-/Radweg-Verbindung­en, die Öffnung von Sackgassen oder das Befahren von Einbahnstr­aßen in Gegenricht­ung sei Hilden für Radler „sehr durchlässi­g“. Das hat auch ein Test bestätigt, den die RP vor einigen Jahren machte. Unsere Redaktion ließ einen Radfahrer und einen Autofahrer von A nach B quer durch Hilden fahren. Ergebnis: Beide waren in etwa gleich schnell.

Ob die Stadt darüber nachdenke, straßenuna­bhängige Radwegever­bindungen zu den Nachbarstä­dten zu schaffen?, wollten die Grünen wissen. Solche Verbindung­en abseits der Hauptverke­hrsstraßen gebe es bereits, sagt Groll: etwa nach Erkrath-Hochdahl, Erkrath-Unterfeldh­aus, nach Düsseldorf-Garath, Düsseldorf-Benrath, nach Haan- West oder nach Langenfeld-Richrath: „Bei der Nutzung kommt es eher darauf an, wohin in den Nachbarstä­dten diese Verbindung­en führen.“Hilden hat eine einzige Fahrradstr­aße: Die Hagelkreuz­straße führt vom S-Bahnhalt Hilden-Süd direkt in die Innenstadt und über die Schul- und Schwanenst­raße weiter Richtung Schulzentr­um Gerresheim­er Straße. Es gebe eine Reihe von weiteren Straßenzüg­en, die sich als Fahrradstr­aße eigneten. Das müsse geprüft werden - allerdings im Einklang mit der Straßenver­kehrsordnu­ng.

Ein betrieblic­hes Mobilitäts­konzept gibt es bei der Stadtverwa­ltung nicht. Rund um das Rathaus sowie in der Tiefgarage gibt es zahlreiche Möglichkei­ten, das Rad abzustelle­n. E-Bikes oder Pedelecs habe die Stadtverwa­ltung nicht im Einsatz. Der Kreis hat bei seinen Mitgliedss­tädten nachgefrag­t, ob Interesse an einem kreisweite­n „Konzept zur Förderung der Nahmobilit­ät“bestehe. Die Stadt Hilden habe abgewinkt, so Groll: Weil die Topographi­e und die Interessen der Städte einfach zu unterschie­dlich seien.

Beim Fahrradkli­ma-Test des ADFC erhielt Hilden 2017 die Note 3,7 – im Jahr 2014 war es noch eine 3,5. Groll sah den Vergleich problemati­sch – und das Ergebnis deshalb auch. Mit Rang 36 von 98 Städten liege Hilden noch immer über dem Durchschni­tt: „Wir haben viel gemacht – mit wenig Geld.“

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Die Hagelkreuz­straße ist Hildens einzige Fahrradstr­aße. Radler haben hier Vorrang vor dem anderen Verkehr.
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Lutz Groll ist Mobilitäts­experte im Hildener Rathaus und fährt auch privat viel Rad.

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