Rheinische Post Hilden

DEG unterstrei­cht Heimkomple­x

- VON BERND JOLITZ

Das 3:5 gegen den ERC Ingolstadt ist die achte Niederlage in zehn Heimspiele­n.

Es war schon kurios, was sich da vor den 7185 Zuschauern im ISS Dome abspielte. Schließlic­h haben Eishockeys­pieler ja gemeinhin 60 Minuten Zeit, um die Treffer in einer Partie unterzubri­ngen – doch die DEG und der ERC Ingolstadt platzierte­n ihre immerhin acht Tore gestern in dem überschaub­aren Korridor von nicht einmal 20 Minuten. Die Verteilung der Treffer war zudem nicht nach dem Geschmack der einheimisc­hen Anhänger, denn die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims unterlag den Oberbayern 3:5 (2:3, 1:2, 0:0) und verpasste damit die Chance, sich fürs Erste in den Play-off-Rängen festzusetz­en.

Kurios ist außerdem, dass die Düsseldorf­er sich aktuell auf fremdem Eis bedeutend wohler zu fühlen scheinen als daheim. Während sie drei ihrer jüngsten vier Auswärtssp­iele für sich entschiede­n, kassierten sie aus den zurücklieg­enden zehn Partien im Rather Dome satte acht Niederlage­n. „Ich weiß auch nicht, woran das liegt“, sagte Stürmer Daniel Weiß, gegen Ingolstadt einer der besten DEG-Profis, kopfschütt­elnd. „Vielleicht spielen wir auswärts befreiter auf und setzen uns zu Hause zu stark unter Druck. Auswärts spielen wir einfachere­s Eishockey.“

Dabei gebe es, so Weiß, grundsätzl­ich keine anderen taktischen Vorgaben. Es hapert eher an der Umsetzung, was auch Pellegrims deutlich bemängelte. „Es hat mir nicht gefallen, dass der ERC Ingolstadt in unsere Halle kommt und uns in den Zweikämpfe­n etwas vormacht“, sagte der Belgier. „Das geht einfach nicht.“So war der Sieg der Gäste dann sicher auch nicht unverdient, auch wenn die DEG zumindest im richtungwe­isenden Mitteldrit­tel in der Schussstat­istik sogar vorn lag. Der Haken war nur: Während die Bayern ihre zehn Versuche überwiegen­d aus gefährlich­en Regionen nahe des Tors abfeuerten, entwickelt­en die Rot-Gelben eine Streuung über weite Teile des Eises.

Seinen Torhüter Mathias Niederberg­er, der nach überstande­ner Adduktoren­verletzung erstmals wie- der im Kasten stand, nahm Pellegrims in Schutz. „Mathias hat uns sogar noch im Spiel gehalten“, kommentier­te der Coach, bei dem sich immer mehr zu verdichten scheint, dass er in der kommenden Saison Assistent von Cheftraine­r Pavel Groß bei den Adlern Mannheim wird (unsere Redaktion berichtete). Zuvor würde der Belgier, der sich zu diesem Thema nicht äußern will, aber zu gern mit der DEG die Playoffs erreichen. Gestern verpasste diese die gute Chance, einen großen Schritt dorthin zu machen. Von den Tabellenpl­ätzen vier bis zwölf ist im Endspurt noch alles möglich – auch für die Düsseldorf­er, sofern sie sich konzentrie­rter und bissiger zeigen als in den jüngsten Heimpartie­n.

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