Unitas erlebt den nächsten Rückschlag
Geht den Haaner Handballern im Endspurt der Hinrunde die Puste aus? Nach der Niederlage gegen Oberliga-Neuling TV Aldekerk II erwartet die Mannschaft von Kai Müller die nächste schwere Aufgabe – das Derby gegen Mettmann-Sport.
HAAN Der Start ins neue Jahr misslang den Unitas-Handballern. Letztlich kassierten die Haaner in eigener Halle eine deutliche 28:33-Niederlage gegen den TV Aldekerk II. Und das lag nicht an der überragenden Vorstellung der Gäste, sondern vielmehr an den eigenen Unzulänglichkeiten. Die waren zwar auch den personellen Umständen geschuldet, gleichwohl wollte Kai Müller das nicht als Entschuldigung nehmen. „Der Sieg für Aldekerk ist vollkommen verdient“, stellte der Unitas-Trainer fest, schob jedoch gleich hinterher: „In der ersten Halbzeit dürfen wir so nicht spielen. Da hat es an der Körperspannung gefehlt und an der Bereitschaft. Wir haben es versäumt, uns gegen den wachsenden Rückstand zu wehren.“Die schwache Ausbeute tat ein Übriges, denn von fünf Siebenmetern verwerteten die Haaner nur einen – und den brachte Moritz Blau erst in der zweiten Halbzeit im gegnerischen Netz unter. Auf der anderen Seite gingen die Aldekerker mit ihren Chancen nicht so fahrlässig um. Und sie hatten mit Christopher Tebyl den Top-Werfer der Begegnung in ihren Reihen. Acht Mal trat er an den Siebenmeterpunkt – und war acht Mal erfolgreich, egal ob gegen Dario Musacchio oder Michael Frorath. Auch auf dem Feld war Tebyl kaum zu stoppen, kam am Ende auf 13 Treffer, die der Unitas richtig weh taten.
Dabei war der Haaner Start verheißungsvoll, denn Christian Mohaupt schloss einen Tempogegenstoß mit der 1:0-Führung ab (3.). Justin Lindener antwortete jedoch postwendend mit dem Ausgleich. In der Folge setzten sich die Aldekerker auf 5:1 (8.) ab. Erst scheiterte Marcel Billen per Siebenmeter an Florian Lindenau, dann entschärfte der TVA-Keeper einen Wurf von Lennard Austrup und lenkte den nächsten Versuch von Moritz Blau über die Latte. Für Kai Müller Anlass genug, die erste Auszeit zu beantragen. Zwar markierte Thomas Sorgnit danach das 2:5, dennoch fanden die Haaner nicht wirklich in die Begegnung. Als Mohaupt einen langen Abwurf von Musacchio zum 6:9 (16.). verwertete, schien der Knoten geplatzt, kurz danach erhöhten die Gäste aber schon wieder auf 11:6 (19.). Kurz vor der Pause wuchs der Haaner Rückstand sogar auf 9:17 an. Pascal Schusdzarra verkürzte auf 10:17, ehe Schlussmann Musacchio sein persönliches Erfolgserlebnis hatte, als er in Haaner Überzahl den Ball vom eigenen Kasten aus direkt ins verwaiste Aldekerker Gehäuse warf.
Nach dem Wiederanpfiff kämpften die Unitas-Handballer um den Anschluss. In Unterzahl erzielte Philipp Schmalbuch, eine der Aushilfen aus der zweiten Mannschaft, das 13:17 (33.). Der TVA hielt den Gastgeber aber zunächst weiter auf Abstand. Erst nach den beiden Tempogegenstößen von Marcel Billen und Christian Mohaupt zum 16:19 (39.) geriet die Führung in Gefahr. Gäste-Coach Nils Wallrath nahm eine Auszeit. Gleichwohl blieben die Haaner nun am Drücker. Der einzige Siebenmeter-Treffer von Moritz Blau brachet das 18:21 (41.). Nach einem weiten Abwurf von Michael Frorath konterte Billen zum 19:21. Wenig später entschärfte Frorath, der in der zweiten Halbzeit zwischen die Pfosten rückte und eine starke Vorstellung bot, einen Wurf von Semir Greven. Auf der anderen Seite verkürzte Mohaupt nach schnellem Vorstoß und Pass von Billen auf 20:21 (44.). Und als Billen von der Mittelposition gar zum 21:21 (46.) traf, waren die Haaner Fans endgültig hellwach.
Die Führung wollte den Hausherren jedoch nicht gelingen. Daniel Köffers brachte den TVA wieder mit 22:21 in Front, danach jagte Moritz Blau das Leder nur ans Lattenkreuz. In der Folge spielten die Aldekerker wieder hochkonzentriert auf und zogen von neuem auf 26:21 (51.) davon. Kai Müller versuchte, seine Mannen in einer Auszeit noch einmal aufzurichten. Vergeblich, denn in der Schlussphase brachte Aufsteiger Aldekerk seinen Vorsprung auch gegen eine wesentlich offensivere Haaner Deckung sicher über die Zeit. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierte das Wallrath-Team danach im ausgelassenen Kreisel. Unitas-Coach Müller blieb nur die Erkenntnis: „Als wir dran waren, haben wir zwei bis drei falsche Entscheidungen getroffen und lagen zu schnell wieder hinten.“Zumindest äußerlich blieb der 43-Jährige gelassen: „Wir müssen uns jetzt sortieren und mal schauen, wie wir das wieder hinbekommen.“Und blickte allem Ärger zum Trotz optimistisch nach vorne: „Anfang der Woche haben wir das aus den Schuhen.“