Technologiepark lockt Edelstahlexperten
Aperam Deutschland zieht seine Verwaltung aus Erkrath und ein Servicecenter aus Duisburg in Haan zusammen.
HAAN Mit rund 32.000 Quadratmeter hat die Aperam Stainless Services & Solutions Germany GmbH gut ein Fünftel des Geländes südlich der Millrather Straße erworben, das in den nächsten Jahren zum 2. Bauabschnitt des Technologieparks Haan entwickelt werden soll. Der Edelstahl-Spezialist wird Anfang 2019 seine heutige Hauptverwaltung von der Hildener Straße in Erkrath und sein Service-Center aus Duisburg-Rheinhausen (Lissaboner Straße) in einem Neubau zusammenfassen. Ziel ist, im April mit dem Bau der etwa 12.000 Quadratmeter Hallen- und Bürofläche zu starten. Rund 60 Mitarbeiter werden künftig in der Gartenstadt aus Rollenware Edelstahlbleche zuschneiden und dann an die Kunden aus Automobilindustrie, Anlagenund Gerätebau liefern. Etwa 40 Beschäftigte arbeiten in der Verwaltung des Unternehmens.
„Der erste Teil des Technologieparks ist sehr toll“, lobte Sascha Klömpges, stellvertretender Geschäftsführer und Finanzvorstand. Weil der Vertrag für den Duisburger Standort im Sommer 2019 ausläuft, hatte sich das weltweit aktive Unternehmen – Jahresumsatz des Konzerns: 4,7 Milliarden Euro in über 40 Ländern – auf die Suche nach einem neuen Gesamtstandort gemacht. Über die Internet-Offerte aus dem Rathaus sei Aperam auf die Flächen im Technologiepark aufmerksam geworden, erklärte Sascha Klömpges. Hier konnten alle Vorstellungen umgesetzt werden. Die verkehrsgünstige Lage an A46 und A3 war ein weiterer Punkt. Auch für die meisten Mitarbeiter bringe die Standort- wahl Vorteile, stellte Vorstand Axel Krüßmann fest. Die Höhe des Gewerbesteuersatzes sei kein Aspekt für das Unternehmen gewesen, erklärte Klömpges.
In den 12 bis 16 Monaten Bauzeit wird die Baustelle überwiegend über eine provisorische Baustraße über den Wirtschaftsweg Kriekhausen erschlossen. Die Stadt Haan will in den nächsten Wochen mit der Verlängerung der Niederbergischen Allee beginnen. Bis Oktober soll ein erstes Teilstück inklusive der späteren Zufahrtsstraße fertiggestellt sein, ein Jahr später die gesamte Niederbergische Allee bis zum Kreisverkehr mit der Gruitener Straße. Aperam baut seine sechs Gebäudekörper etwa 100 Meter neben dem Wirtschaftsweg parallel zur Millrather Straße. „Es entsteht eine sehr moderne Fertigung in einem Industriepark, der optisch schon etwas Besonderes ist“, sagt Axel Krüßmann. Die Bauweise unterstütze die Arbeitsabläufe von der Materialeinlagerung bis zur Konfektionierung. Einen „gut zweistelligen Millionenbetrag“investiert das Unternehmen in seinen neuen Standort.
Im Februar 2017 wurde der Bebauungsplan rechtskräftig. Im Mai stellte sich Aperam politischen Gremien vor. Im November wurde der Kaufvertrag für das Gelände unterschrieben, zeigte Bürgermeisterin Bettina Warnecke die Zeitabläufe auf. „Aperam passt gut ins Bild des Technologieparks“, erklärte sie und war optimistisch, dass die Vermarktung der weiteren Flächen „jetzt einfacher wird“. Schon jetzt seien diesbezüglich Tendenzen spürbar, deutete sie das Interesse weiterer Unternehmen an.
Sobald es jetzt etwas trocken ist, solle der Straßenbau beginnen, erläuterte Technischer Beigeordneter Engin Alparslan. Die Landschaftsarbeiten – mit Bau des verlängerten Spazier- und Radweges entlang der Millrather Straße und um die Windfoche herum – werden in Kürze ausgeschrieben.