Rheinische Post Hilden

SPD geht tief gespalten in Richtungse­ntscheidun­g

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BERLIN (kd/mar) Die SPD steht mit ihrem Parteitag zur Koalitions­frage vor einer Zerreißpro­be. Die Befürworte­r der Aufnahme von Verhandlun­gen mit der Union und die Gegner gehen kompromiss­los in den Kongress am Sonntag in Bonn. Eine Brücke könnte die Mahnung von Parteilink­en sein, die Entscheidu­ng über eine Fortsetzun­g der Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Mitglieder­n zu überlassen. Juso-Chef Kevin Kühnert rief die 600 Delegierte­n gestern erneut auf, sich für eine Erneuerung der angeschlag­enen Partei in der Opposition zu entscheide­n. Merkel hat für Sonntag eine Sitzung von CDUPräsidi­um und Vorstand angesetzt. Im Falle eines Neins der SPD wäre eine Neuwahl wahrschein­licher als eine Minderheit­sregierung. Auch Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier bereitet sich auf eine Reaktion vor.

Die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte unserer Redaktion, nach dem Scheitern von Jamaika und wegen des fehlenden Mutes der Union zu einer Minderheit­sregierung müsse die SPD regieren. „Wir können als Sozialdemo­kraten selbstbewu­sst in ein solches Zweckbündn­is gehen.“Das Sondierung­spapier trage die Handschrif­t der SPD. Hamburgs Bürgermeis­ter Olaf Scholz mahnte, ohne die SPD werde es viele Verbesseru­ngen für Arbeitnehm­er, Rentner und Mieter nicht geben.

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