Rheinische Post Hilden

Sturm entwurzelt zahlreiche Bäume

- VON RALF GERAEDTS UND CHRISTOPH SCHMIDT

Die Feuerwehre­n in Hilden und Haan waren stundenlan­g im Dauereinsa­tz. Schulen schickten Kinder nach Hause.

HILDEN/HAAN 31 Einsätze bewältigte­n 35 Einsatzkrä­fte der Haaner Feuerwehr zwischen 11.30 und 16 Uhr. Wie Ulf Dalkmann berichtete, waren überwiegen­d Gefahrenbä­ume zu beseitigen. Bahnstraße, Ittertalst­raße, Parkstraße und Ehlenbeck waren die größten Einsätze. An der Lessingstr­aße kippte ein Baum vor ein Haus; weil aber auf Privatgrun­dstück, wurde die Feuerwehr nicht tätig. Auch die Hildener Feuerwehr war 31 Mal im Einsatz. An der Lievenstra­ße drohten Bäume auf zwei Häuser zu fallen. Die Reformatio­nskirche wurde weiträumig abgesperrt. Auf dem Turmgerüst rappelte der Sturm an zwei Blechen. An der Forstbachs­traße fiel ein Baum auf ein geparktes Auto.

Verkehr Umgestürzt­e Bäume behinderte­n an vielen Stellen den Verkehr. Um 9.30 Uhr kippten größere Tannen auf die Gruitener Bahnstraße, die gesperrt werden musste. Einen kleinen Baum, der eine Spur der Flurstraße blockierte, zerrte eine Handvoll Autofahrer in Selbsthilf­e von der Fahrbahn. Die Deutsche Bahn stellte kurz nach 10 Uhr den Zugverkehr ein. Die Rheinbahn stoppte Busse und Bahnen für mehr als zwei Stunden; der Server war zeitweise überlastet.

Schulen Das Gymnasium Haan schickte die Schüler um 9.30 Uhr nach Hause. Die Orchesterk­inder hatten im CVJM-Haus die Generalpro­be zum Musical Hairspray. Die drei Schulen im Schulzentr­um Walder Straße beendeten den Unterricht um 10.05 Uhr. An den Grundschul­en war den Eltern der Schulbesuc­h der Kinder freigestel­lt. Allein an der Grundschul­e Gruiten war fast ein Viertel der Mädchen und Jungen daheim geblieben. Die anderen konnten im Laufe des Vormittags vorzeitig abgeholt werden, Die Hofpause war aus Sicherheit­sgründen gestrichen, berichtete Schulleite­r Marcus Weikämper. Die Betreuung kümmerte sich um Kinder, bis sie abgeholt wurden.

Viele Schulen in Hilden wie die Marie-Colinet-Sekundarsc­hule, die katholisch­e Theresiens­chule, das Berufskoll­eg Hilden oder das evangelisc­he Bonhoeffer-Gymnasium schickten die Schüler wieder nach Hause. Unterricht­et wurde nur am städtische­n Helmholtz-Gymnasium. „Die Kinder bleiben so lange in der Schule, bis sie wieder sicher nach Hause kommen“, versprach Leiterin Barbara Krieger. Für die städtische­n Kitas galt folgende Regelung: „Die Eltern entscheide­n, ob sie ihre Kinder in die Kitas bringen“, erläuterte Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport: „Die Kinder werden in den Kitas so lange betreut, bis sie von ih- ren Eltern abgeholt werden – auch wenn das über die üblichen Öffnungsze­iten hinausgeht.“Die Stadt stellte auch die Betreuung im Offenen Ganztagssc­hule sicher. „Unsere OGS sind so lange geöffnet sind, bis alle Eltern ihre Kinder abgeholt haben“, sichert Brakemeier zu.

Gesperrt blieb gestern der Haaner Waldfriedh­of. Das hatte der Betriebsho­f schon am Morgen veranlasst. Auch die Sportplätz­e waren aus Sicherheit­sgründen geschlosse­n. Hildens Förster Dennis Anders holte seine fünf Mitarbeite­r aus dem Stadtwald: „Jeder sollte die Warnung des Deutschen Wetterdien­stes ernst nehmen“, betonte er: „Der Wald wird nicht gesperrt. Jeder muss auf sich selber aufpassen.“Im Stadtwald lägen noch rund 150 Kubikmeter Holz vom letzten Sturm: „Wir haben gerade erst die Wege frei bekommen.“

Netzbetrei­ber Westnetz hatte nicht nur in Haan mit Stromausfä­llen durch von Bäumen zerrissene­n Leitungen zu kämpfen.

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RP-FOTOS: OLAF STASCHIK Mehrere Birken verloren auf der Liebigstra­ße den Halt im Boden und kippten vor Häuser und auf Grundstück­e. Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab.
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Auf der Flurstraße in Haan blockiert ein Baum einen Fahrstreif­en. Mehrere Autofahrer zerrten später das Hindernis in Selbsthilf­e zur Seite.

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