Rheinische Post Hilden

Hilden wird NRW-Zentrale des THW

- VON PAUL KÖHNES UND CHRISTOPH SCHMIDT

Das Logistik-Lager für Deutschlan­d und zwei weitere Dienststel­len ziehen auf ein Industrie-Areal am Westring.

HILDEN/HEILIGENHA­US Das Technische Hilfswerk ist neben der Freiwillig­en Feuerwehr eine der größten Katastroph­erschutzso­rganisatio­nen des Landes. Die Bundesanst­alt beschäftig­t rund 1200 hauptamtli­che Mitarbeite­r und kann auf mehr als 81.000 ehrenamtli­che Helfer zurückgrei­fen. In etwa zwei Jahren wird das THW sein zentrales Logistik-Lager für ganz Deutschlan­d in Heiligenha­us aufgeben und nach Hilden verlagern. „Der Landesverb­and zieht um nach Hilden“, bestätigt der THWLandesb­eauftragte Hans-Ingo Schliwiens­ki auf Anfrage unserer Zeitung: „An den Westring in die Räume einer ehemaligen Fleischver­packungsfa­brik. Wir stecken noch in einer ganz frühen Planungsph­ase.“Mit dem Logistik-Lager wer- den auch die Regionalst­elle Düsseldorf mit Sitz in Ratingen und die Dienststel­le des Landesbeau­ftragten für NRW (heute in Heiligenha­us) nach Hilden verlagert. Das Bundesamt für Immobilien­aufgaben erwirbt das Areal und richtet es für das THW als Mieter her.

Seit Ende der 1990er Jahre beliefert das Logistik-Zentrum in Heiligenha­us die mehr als 81.000 THWHelfer mit ihrer persönlich­en Einsatzkle­idung. Hinzu kommt die zentral beschaffte technische Ausrüstung für die rund 8400 Einsatzfah­rzeuge. Das heutige Logistik-Zentrum verfügt über rund 5000 Paletten-Plätze und gut 10.000 Quadratmet­er Hallenfläc­he. Die Hallen in Heiligenha­us taugen nicht mehr, eine Sanierung lohnt nicht, haben die Fachleute der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben festgestel­lt. Deshalb soll in Hilden ein modernes Hochregall­ager entstehen. Ein alternativ­er Standort für Heiligenha­us wird bereits seit zwei Jahren gesucht. Zunächst war Düsseldorf-Derendorf im Gespräch. Für Hilden spricht unter anderem die hervorrage­nde Verkehrsan­bindung. Das Autobahnkr­euz Hilden liegt von dem neuen Standort nur etwa vier Kilometer entfernt.

Wenn das Landes-THW wie geplant in zwei Jahren nach Hilden zieht, bringt die Bundesanst­alt gut 60 Arbeitsplä­tze mit: Im LogistikZe­ntrum arbeiten etwa 20 Mitarbeite­r, in der Regionalst­elle gut zehn

„Wir stecken noch in einer ganz frühen Planungsph­ase“

Hans-Ingo Schliwiens­ki und in der Dienststel­le des Landesbeau­ftragten knapp 30.

Das Areal, das das THW ins Auge gefasst hat, wurde früher vom Fleischkon­zern Vion genutzt. Ende 2013 lief der Mietvertra­g für zwei der drei Gebäude am Westring aus. Das Unternehme­n nannte dies als Grund, um Teile der Produktion zu verkaufen und den internatio­nalen Fleischhan­del an andere Standorte zu verlagern. Rund 250 Arbeitsplä­tze fielen damals in Hilden weg. Für den Bereich gibt es einen gültigen Bebauungsp­lan, bestätigt Lutz Groll vom Planungsam­t: „Er legt ein Industrieg­ebiet fest. Grundsätzl­ich sind dort auch Lagerhäuse­r und öffentlich­e Betriebe wie das Technische Hilfswerk möglich.“Die Stadt muss den Bebauungsp­lan also nicht ändern oder gar neu aufstellen. Auch Kai Kröger, Teamleiter der städtische­n Wirtschaft­sförderung hat schon von den Umzugsplän­en der Bundesanst­alt gehört: „Wir freuen uns, wenn das THW kommt. Das ist gut für den Standort Hilden.“

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Das THW Logistikze­ntrum in Heiligenha­us stattet die mehr als 81.000 Helfer mit ihrer Einsatzkle­idung aus und verteilt die technische Ausrüstung für rund 8000 Fahrzeuge.
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RP-ARCHIVFOTO: STASCHIK Das ehemalige Vion-Areal am Hildener Westring.

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