Rheinische Post Hilden

Nachrüstun­g für türkische Leopard-Panzer gestoppt

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BERLIN (dpa) Als Konsequenz aus der Syrien-Offensive der Türkei hat die Bundesregi­erung die Entscheidu­ng über eine Nachrüstun­g türkischer Leopard 2-Kampfpanze­r auf Eis gelegt. „Was die aktuellen Beratungen um Rüstungsex­porte angeht, so ist für die Bundesregi­erung klar, dass wir nicht in Spannungsg­ebiete liefern dürfen und dies auch nicht tun werden“, erklärte Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD). Unklar blieb zunächst, ob damit auch alle anderen Rüstungsex­porte in die Türkei gemeint sind.

Die Bundeswehr hatte dem NatoPartne­r Türkei in den 90er Jahren 351 Leopard 2 aus ihren Beständen geliefert. Die türkische Armee war am Sonntag in Nordsyrien einmar- schiert, um dort die kurdische Miliz YPG zu bekämpfen. Am Montag waren Bilder aufgetauch­t, die den Einsatz der Kampfpanze­r bei der türkischen Offensive zeigen.

Gabriel hatte seinem türkischen Kollegen Mevlüt Çavusoglu erst Anfang Januar zugesagt, die Nachrüstun­g der Panzer mit Minenschut­z zu prüfen. Dies galt als eine Geste der Entspannun­g im deutsch-türkischen Verhältnis. Çavusoglu äußerte sich gestern überrascht über die Berichte zur der Leopard-Nachrüstun­g. Gabriel forderte unterdesse­n auch die Nato auf, sich mit der türkischen Offensive in Syrien zu befassen. Er habe Generalsek­retär Jens Stoltenber­g gebeten, im Bündnis darüber zu beraten, sagte er.

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