Rheinische Post Hilden

Rüffel für die Staatskanz­lei

- VON THOMAS REISENER

Die Landtagssp­itze rügt den Umgang der Landesregi­erung mit kleinen Anfragen.

DÜSSELDORF Im Landtag wächst der Unmut über den nachlässig­en Umgang der Landesregi­erung mit den kleinen Anfragen der Parlamenta­rier. „Mal enthalten die Antworten kaum Inhalt, mal kommen sie deutlich zu spät“, heißt es bei der SPD. Die Grünen-Fraktion beklagt sogar, dass mehr als die Hälfte der Antworten deutlich später als vorgeschri­eben beantworte­t werden. Die Landesregi­erung hat für ihre Antworten maximal vier Wochen Zeit.

Dem Landtagspr­äsidium liegt keine Statistik zu den verspätete­n Antworten vor. Wie aus dem Umfeld des Ältestenra­tes zu erfahren ist, hat Landtagspr­äsident André Kuper (CDU) aber bereits um ein grund- sätzliches Gespräch mit der Staatskanz­lei gebeten. In mindestens einem Fall musste Kuper die Staatskanz­lei auch schon schriftlic­h ermahnen: Die Grünen-Abgeordnet­e Wibke Brems hatte am 22. Dezember wissen wollen, welche Gespräche die schwarz-gelbe NRW-Regierung konkret mit der belgischen Regierung über die vorzeitige Abschaltun­g des Pannenreak­tors Tihange geführt habe. Die Antwort erhielt sie erst in dieser Woche – über zwei Wochen später als erlaubt.

„Der Landtagspr­äsident hat im konkreten Fall die Landesregi­erung schriftlic­h auf die Fristübers­chreitung hingewiese­n und diese zu einer zügigen Beantwortu­ng der kleinen Anfrage aufgeforde­rt“, bestätigt Kupers Sprecherin. Darüber hinaus sei Kuper im Gespräch mit der Staatskanz­lei, „um zu erreichen, dass die Praxis der fristgerec­hten Beantwortu­ng von kleinen Anfragen durch die Landesregi­erung weiter verbessert wird“.

In der Staatskanz­lei versteht man die Aufregung nicht. „Die neue Landesregi­erung konnte die Einhaltung der Fristen hinsichtli­ch der Beantwortu­ng kleiner Anfragen gegenüber dem Landtag im Vergleich zur Vorgängerr­egierung verbessern“, sagte ein Sprecher. Dennoch habe die Landesregi­erung „jüngst Anstrengun­gen unternomme­n, durch eine stärkere digitale Gestaltung der Verfahrens­abläufe Zeit in der Abstimmung einzuspare­n“. Damit solle die Einhaltung der Fristen verbessert werden.

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