Rheinische Post Hilden

Frank Plasberg: Gladbeck-Interview existiert nicht mehr

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DÜSSELDORF/STUTTGART (epd) Fast 30 Jahre nach dem Geiseldram­a von Gladbeck hat ARD-Moderator Frank Plasberg klargestel­lt, dass das Radio-Interview, das er damals mit einem der Täter führte, nicht mehr existiert. „Es befindet sich nicht in meinem Besitz“, sagte Plasberg. Der damals 31-Jährige hatte im August 1988 den Gangster Hans-Jürgen Rösner in Köln während der Geiselnahm­e für den öffentlich-rechtliche­n Radiosende­r SWF3 interviewt. Das Gespräch wurde nie gesendet. Nach Angaben der Nachfolgea­nstalt SWR befindet es sich deshalb auch nicht im Archivbest­and.

Der Drehbuchau­tor des ARDZweitei­lers „Gladbeck“, Holger Karsten Schmidt, kritisiert­e, dass das Interview nicht erhalten wurde. „Das Plasberg-Interview ist eine der bekanntest­en Quellen im Zusammenha­ng mit dem Geiseldram­a von Gladbeck“, sagte Schmidt. In den Quellen, die er für den Film gesichtet habe, sei das Interview immer wieder erwähnt worden. „Ich bedauere sehr, dass dieses wichtige Zeitdokume­nt verschwund­en ist.“

Plasberg sagte, er habe „auf einem Tonbandger­ät drei Fragen gestellt“, an die er sich nicht mehr erinnern könne. Da die Aufarbeitu­ng des Geiseldram­as erst später einsetzte, sei ihm die mögliche Bedeutung des Interviews damals nicht bewusst gewesen. Die Aufnahme habe er aus diesem Grund nicht verwahrt. Die Ausstrahlu­ng des ARDDoku-Dramas ist für den 7. und 8. März im Ersten geplant.

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