Junger Mann bei Sturz in die Düssel lebensgefährlich verletzt
Der Auftakt des Straßenkarnevals ist erneut von einem schweren Unfall überschattet worden. Ein junger Mann stürzte am Abend rund vier Meter tief in die Düssel. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er nach Angaben der Feuerwehr gestern Abend noch in Lebensgefahr schwebte. Höhenretter der Feuerwehr bargen den Verletzten, der nach ersten Angaben auf rund 25 Jahre geschätzt wird, mit einem Kran aus dem Wasser. Er wurde in die Uni-Klinik transportiert.
Der Unfall ereignete sich gegen 17.30 Uhr vor dem Stadterhebungsmonument am Burgplatz, wo zu diesem Zeit Tausende zumeist jugendliche Besucher den Start ins Karnevalswochenende feierten. Offenbar stürzte der Jugendliche über das Eisengitter vor dem bekannten Kunstwerk. Vor einem Jahr hatte es an Altweiber einen ähnlichen Un- glücksfall gegeben: Damals war ein 17-Jähriger rückwärts von einer Kaimauer mehrere Meter tief auf das Untere Rheinwerft gestürzt. Er hatte schwerste Verletzungen erlitten.
Wie es zu dem neuen Unfall kam, ist noch unklar. Ein Kellner des benachbarten Restaurants „Schwan“rief die Feuerwehr, als er sah, dass sich viele aufgeregte Menschen um den Unglücksort versammelten. Zuerst versorgten Polizisten den Verletzten, dann halfen Sanitäter. Die Feuerwehr kam mit schwerem Gerät und einem großen Aufgebot. Das war nötig: Die Bergung aus der Düssel gestaltete sich schwierig, der Mann lag längere Zeit im Wasser, bis er herausgehievt werden könnte. Augenzeugen zufolge hat der Mann eine Kopfverletzung erlitten.
Bei sonnigem Wetter war die Altstadt ab dem Mittag voll. Die Stimmung war größtenteils friedlich, die Sicherheits- und Rettungskräfte hatten aber viel zu tun. Ein Polizei- sprecher berichtete von einem „anstrengenden Tag“mit vielen Einsätzen, allerdings abgesehen von dem Sturz in die Düssel ohne schwere Zwischenfälle. Viele Besucher waren stark alkoholisiert, es kam zu Schlägereien und Stürzen. Die Zahl der Einsätze bewegte sich insgesamt nach ersten Schätzungen auf dem üblichen Niveau.
Zum besonderen Problem entwickelten sich die kalten Temperaturen. Vor allem viele jugendliche Besucher hatten die Kälte unterschätzt und waren bei Sonnenschein in dünnen Kostümen oder gar kurzen Hosen gekommen – gepaart mit viel Alkohol führte das zu Problemen. „Wir haben viele Fälle von Unterkühlungen“, sagte Johanniter-Sprecher Norman Hofmann. Am Nachmittag waren zeitweise alle Betten in der Notversorgung im Rathausinnenhof belegt, alle paar Minuten brach ein Rettungswagen zum Evangelischen Krankenhaus auf.