Ohne den Käpt’n gewinnt Fortuna nicht
Wenn Oliver Fink den Fortunen fehlt, dann läuft es nicht rund. Seit Oktober hat der Kapitän viermal gefehlt, und in keiner der Partien gab es einen Sieg – wie beim 1:3 in Berlin. Zum Glück für die Düsseldorfer ist er wieder fit.
Am Samstag war im Grunde alles so wie immer. Bei Fortunas Zweitligaspiel gegen den 1. FC Union Berlin fehlte Kapitän Oliver Fink wegen einer Wadenverletzung – und prompt endete die Serie der Düsseldorfer von vier Siegen in Folge. Mit einer 1:3-Niederlage kehrte das Team von Trainer Friedhelm Funkel aus der Hauptstadt zurück. Keine neue Erfahrung für den Spitzenreiter, denn seit Oktober hat der 35-Jährige vier Fortuna-Partien verpasst, und keine davon konnten die Düsseldorfer für sich entscheiden.
Mannschaftskamerad Niko Gießelmann versucht eine Erklärung
„Olli ist mit seiner
Laufstärke ein ungemein wichtiger
Mann für uns“
Niko Gießelmann
Fortunas Linksverteidiger
für das Phänomen. „Olli ist mit seiner Laufstärke ein ungemein wichtiger Mann für uns“, sagt der Linksverteidiger. „Er läuft vorne die Räume zu. Das ist vor allem gegen Mannschaften wie Sandhausen sehr wichtig, die sehr in die Breite spielen.“Am Samstag in der Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth (13 Uhr, Arena) soll der Mittelfeldspieler aber wieder mitwirken können. „Es ist der Plan, dass ich dann zur Verfügung stehe“, sagte der Routinier gestern Mittag nach dem ersten Training der Woche.
Tags zuvor hatte er beim Rosenmontagszug durch die Landeshauptstadt noch auf dem FortunaWagen gestanden und ausgelassen gefeiert. Dabei gab er auch dem ARD-Fernsehen ein kurzes Interview, in dem er die Leidensfähigkeit eines Zugbesuchers im FastAdamskostüm lobte: „Der kann was ab bei der Kälte, der Kerl.“
Am Morgen danach tauchte der Senior der Truppe wieder topfit bei der morgendlichen Übungseinheit auf, die wegen der gefrorenen Plätze in die Leichtathletikhalle verlegt wurde. Dort absolvierte er unter der Leitung von Athletikcoach Robin Sanders mit seinen Mannschaftskameraden ohne Probleme die Übungen des Kraftzirkels und die abschließenden Läufe auf der Tartan- bahn. „Jetzt muss ich abwarten, wie die Trainingswoche auf den gefrorenen Plätzen läuft.“
Die 1:3-Pleite von Berlin erlebte er vor dem Fernseher. „Die Berliner hatten einen guten Tag, wir einen nicht so guten“, meinte er nach sei- ner ersten Einheit. Nun hofft das Laufwunder für das Heimspiel gegen die Mittelfranken auf eine ähnliche Wut im Bauch, wie sie die Berliner nach acht sieglosen Spielen zu einer leidenschaftlichen Leistung gegen Fortuna beflügelte. „Wir müssen uns gegen Fürth intelligenter bewegen, mutiger hinten rausspielen und unsere Stärken besser ausspielen, als wir das in Berlin gemacht haben“, fordert er. „Wenn es spielerisch nicht läuft, dann muss man auf die toten Bälle gehen, und versuchen, die Zweikämpfe zu gewinnen.“
Seine Teamkameraden freuen sich jetzt schon darauf, dann wieder auf die tatkräftige Unterstützung ihres Kapitäns zählen zu können. „Man hat in Berlin schon gemerkt, dass uns Finki mit seiner ganzen Ruhe und Erfahrung gerade in solch hektischen Spielen fehlt“, erklärte Mittelfeldspieler Marcel Sobottka, der allerdings selbstkritisch anfügte: „Damit können und wollen wir uns jetzt aber wirklich nicht herausreden. Unser Kader ist inzwischen so gut aufgestellt, dass wir selbst einen Oliver Fink mal ersetzen können müssen.“
Heute geht es weiter in der Vorbereitung auf das Fürth-Spiel. Dann soll auch Genki Haraguchi erstmals nach seiner im Spiel gegen Sandhausen erlittenen Gehirnerschütterung wieder auf dem Trainingsplatz erscheinen. Alle Übungen wird er aber vermutlich noch nicht mitmachen können, und auch für die anstehende Partie dürfte er noch keine Rolle spielen. Mit der Rückkehr von Jean Zimmer wird ebenfalls gerechnet, der gestern noch wegen einer starken Erkältung fehlte.