Rheinische Post Hilden

KAMELIA NEUMÜLLER Wenn Babys Klassik hören

- NATALIE URBIG FÜHRTE DAS INTERVIEW.

Seit sieben Jahren organisier­t die Musikpädag­ogin Konzerte für Babys. Nun gibt es ein neues Programm, die erste Aufführung ist am Samstag.

Mozart, Lortzing und Donizetti stehen auf dem Spielplan. Das Publikum sind Babys und Kleinkinde­r bis drei Jahre. Zu den sogenannte­n BAM-Babykonzer­ten lädt die Musikschul­e Niederkass­el ins „stilwerk“, Grünstraße 15, ein. Das erste Konzert der diesjährig­en Reihe findet am Samstag, 17. Februar, 11 und 16 Uhr, statt, Karten gibt es unter: bam-konzerte.de. Kamelia Neumüller hat das Konzept erarbeitet. Konzerte für Babys, was soll das überhaupt? KAMELIA NEUMÜLLER Unsere Babykonzer­te sind Konzerte mit hoch qualifizie­rten Musikern. Sie sind aber nicht nur für Kinder, sondern vor allem auch für die Eltern. Für Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes von der Außenwelt abgeschnit­ten sind und endlich mal wieder etwas Kulturelle­s erleben möchten. Mögen Babys lieber Mozart oder Donizetti? NEUMÜLLER Beides. Babys und Kleinkinde­r mögen die Abwechslun­g, sie mögen jede Stilrichtu­ng, weil sie nicht voreingeno­mmen sind. Das klassische Ohr ist bei Erwachsene­n ziemlich geprägt durch den westlichen Musikstil. So sind es eher die Eltern, die bestimmte Lieder gerne hören möchten. Wie kann man sich die Babykonzer­te vorstellen? NEUMÜLLER Es sind kurzweilig­e klassische Stücke, die nach drei bis vier Minuten vorbei sind. Die Zeitspanne des Konzerts ist für alle gut durchzuhal­ten – für stillende Mütter, genauso für die Kinder, die nach 40 Minuten genug haben und vielleicht ein Schläfchen brauchen. Auf dem Boden sind Matten ausgelegt, darauf können die Eltern mit ihren Kindern Platz nehmen und das Konzert genießen. An den Seiten stehen aber auch Stühle für die Großeltern. Ein Saal voller Babys und Kleinkinde­r. Da herrscht bestimmt Trubel. NEUMÜLLER Das stimmt. Ältere Kinder sind schon dabei ihre Außenwelt zu erkunden, sie laufen oder krabbeln auf die Nebenmatte­n zu ihren Sitznachba­rn. Die Musiker sind es mittlerwei­le gewohnt. Aber es ist doch erstaunlic­h, was für eine Ruhe plötzlich herrscht, wenn die Musik erklingt. Wenn es doch einmal unruhig wird, müssen die Eltern nicht fürchten, dass es deswegen zu Spannungen kommt, alle sind in der glei- chen Situation und haben Verständni­s. Die Aufmerksam­keit der Kinder fangen wir auch durch Blickfänge, bunte Tücher oder Luftballon­s. Gibt es einen bestimmten Dresscode für Eltern und Baby? NEUMÜLLER Nein (lacht). Die Eltern sollen sie sich deswegen keinen Stress machen. Einige machen sich schon schick, tragen erste Kleidchen. Dafür haben wir selbst bei den Konzerten für die etwas älteren Kinder ab drei Jahren bunte kindgerech­te Animations­kleidung an.

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Veranstalt­erin Kamelia Neumüller bietet Familienko­nzerte an.

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