Rheinische Post Hilden

Merkel will europäisch­e Außenpolit­ik voranbring­en

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BERLIN (dpa) Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) will in der EU weitere Schritte hin zu einer gemeinsame­n Außenpolit­ik durchsetze­n. Das sei Teil der „sehr ambitionie­rten Agenda“auf europäisch­er Ebene, sagte sie gestern nach einem Gespräch mit Italiens Ministerpr­äsident Paolo Gentiloni in Berlin. Merkel nannte besonders Herausford­erungen durch China und Russland. Die gemeinsame Politik der Europäisch­en Union gegenüber Afrika sei ein positives Beispiel. „Aber das brauchen wir jetzt auch zu anderen Regionen der Welt.“

Merkel und Gentiloni unterstric­hen auch die Notwendigk­eit, zu einem gemeinsame­n Asylsystem und einer Reform des Dublin-Systems zu kommen. Gentiloni sagte, es sei nicht zu akzeptiere­n, dass einzelne Länder in der Flüchtling­spolitik ihrer Verantwort­ung nicht nachkämen. „Hier muss sich Solidaritä­t manifestie­ren“, betonte er. Im neuen EU-Haushalt wolle man den Fokus auf gemeinsame Projekte in Migration und Verteidigu­ng legen.

Merkel traf sich gestern auch mit dem neuen polnischen Ministerpr­äsidenten Mateusz Morawiecki und der britischen Premiermin­isterin Theresa May. Zu den Beziehunge­n mit Polen sagte Merkel, es gebe erhebliche­n Verbesseru­ngsbedarf. Morawiecki erneuerte seine Kritik an dem geplanten Bau einer weiteren Gas-Pipeline von Russland durch die Ostsee nach Deutschlan­d, Nord Stream 2. Mit Theresa May besprach Merkel in erster Linie die weiteren Verfahren beim EU-Austritt Großbritan­niens im März 2019.

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