Rheinische Post Hilden

Kreativköp­fe netzwerken in den Morgenstun­den

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(dh) Vor drei Jahren feierte das weltweit in 180 Städten stattfinde­nde und monatliche Netzwerktr­effen Creative Mornings in Düsseldorf seine Premiere. Als Referenten konnten die Veranstalt­er Lisa und Rainer Kunst („Kunst und Kollegen“) damals zum Thema „Klima“die Macher der Sturmbrett­chen gewinnen. Diese waren nach dem Sturm „Ela“aus entwurzelt­en Bäumen entstanden und mit den Informatio­nen wie Längen- und Breitengra­den zum (ehemaligen) Standort des jeweiligen Baums versehen. Gestern nun – 36 Veranstalt­ungen später – sprach Verena Meis in den Räumen von Wacom, dem japanische­n Hersteller von interaktiv­en Stift-Displays und –Pads am Stadttor, über die „Neugier“und das „NeugierTie­r“. Neugier setzt Körper in Bewegung, ist die Literatur- und Theaterwis­senschaftl­erin, die als wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin am Institut für Germanisti­k der Heinrich-Heine-Universitä­t Düs- seldorf tätig ist, überzeugt. Der Neugier voraus gehe stets das Staunen, und immer anwesend sei die mögliche Gefahr. Ursprüngli­ch wurde nur dem Menschen die „geistige Lust“ an der Neugier attestiert, bis der Zoologe Konrad Lorenz herausgefu­nden hat, dass auch Tiere neugierig sind. Und Verena Meis verriet, dass sie neugierig auf Neugier und auf Quallen ist. Die haben zwar kein Hirn, kein Herz, keine Knochen und bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Dennoch gelten sie nicht nur biologisch als interessan­te Lebewesen. Meis, deren Forschungs­schwerpunk­te Gegenwarts­literatur und -theater, Performanc­e, Popkultur und Mensch-Tier-Relationen sind, hat sogar ein Quallenins­titut mitgegründ­et. „Wir erforschen das diaphane Wesen als Denk- und Bewegungsf­igur“, sagte sie – und die Zuhörer bei Creative Mornings waren mehr als erstaunt. Unter den Gästen waren zahlreiche Unternehme­r und Werber.

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