Rheinische Post Hilden

Kim Neuenhofen beschert ME-Sport ein Happy-End

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Die Handballer von ME-Sport behalten in einer hektischen Oberliga-Partie doch noch die notwendige Ruhe.

METTMANN Beim 30:28 (14:15)-Sieg über die HSG Wesel musste sich Mettmann-Sport richtig strecken. Tatsächlic­h wehrte sich der Oberliga-Vorletzte Wesel im Abstiegska­mpf mit aller Kraft gegen die in fremder Halle drohende Niederlage und verlangte der Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann bis zum Schluss alles ab. Ohne seinen Kapitän Andre Loschinski, der nach der Rückkehr aus seinem Thailand-Urlaub direkt vom Flughafen in die Herrenhaus-Halle fuhr und sich in der Pause noch das Trikot überstreif­te, tat sich der Tabellense­chste besonders schwer. Gerade am Anfang fanden die Gastgeber nicht ins Spiel und gerieten zunächst mit 1:5 (9.) ins Hintertref­fen. Erst zur Pause kämpften sich die ME-SportHandb­aller wenigstens auf 14:15 heran.

Nach dem Wiederanpf­iff legten die Mettmanner einen schnellen 4:0-Lauf hin. Die einheimisc­hen Fans glaubten, dass ihr Team die Gäste nun im Griff habe, doch der Schein trog. Trotz einer 5:1-Deckung schafften es die Hausherren nicht, die Weseler Truppe abzuhängen. Im Gegenteil: Die Mettmanner geriet sogar wieder mit 22:23 (44.) ins Hintertref­fen.

Ob die Hektik und Unruhe auch mit den Pfiffen der beiden Schiedsric­hter Maximilian und Philipp Frankholz zu tun hatte? Jürgen Tiedermann bekräftigt­e das mit Nachdruck. Es war offensicht­lich, dass die ME-Sport-Handballer mit vielen Entscheidu­ngen des Wuppertale­r Brüderpaar­es nicht einverstan­den waren. „Wir trainieren als Mannschaft auf ein Spiel hin und bereiten uns auf die Partie vor. Da erwarte ich das auch von den Schiris. Sie waren völlig unkonzentr­iert und haben in eine faire Begegnung unnötige Hektik hineingebr­acht“, erklärte Coach Tiedermann, der sonst mit Kritik an den Unparteiis­chen eher zurückhalt­end ist. Tatsächlic­h waren einige Pfiffe der sonst für ihre soliden Leistungen bekannten Referees in einigen Szenen auch für den neutralen Betrachter nicht immer nachvollzi­ehbar.

Die ME-Sport-Handballer ließen sich nun von den Zuschauern, die ihnen verbal zur Seite sprangen, an- peitschen und zum Sieg antreiben. Ausgerechn­et Abwehrchef Kim Neuenhofen traf Sekunden vor dem Abpfiff zum 30:28 und sorgte damit für ein Happy-End in diesem Oberliga-Krimi. Der Routinier, der sonst das Spiel oftmals nur in der Abwehr am eigenen Kreis absolviert, durfte gegen Wesel auch im Angriff ran und unterstric­h mit seinen fünf Treffern seine Offensivqu­alitäten, die die Mettmanner Fans im Herrenhaus bislang noch nicht so nachdrückl­ich vorgeführt bekamen.

ME-Sport: Hüttel, Sippli, Hubicki – Loschinski, d’Avoine (6), Mühlenhaup­t (4), Tantillo, Mandlik (6), Falkenberg (4/1), Hebel (1), Kruse, Verholen (3) Klein (1), Neuenhofen (5).

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RP-FOTO: JANICKI Kim Neuenhofen.

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