Rheinische Post Hilden

Winterlauf liefert perfekten Start in die Saison

- VON ALEXANDER RIEDEL

Rund 400 Starter wagen sich zum Abschluss der dreiteilig­en Hildener Laufserie an den Halbmarath­on durch den Stadtwald.

HILDEN Wer das sonnige Wetter am Sonntagvor­mittag zu einem kleinen Spaziergan­g in den Hildener Stadtwald nutzte, musste gelegentli­ch an den Wegesrand treten – denn immer wieder wetzten Sportler in allen Altersgrup­pen vorbei und dem Ziel am Gelände des Tennisclub­s Stadtwald Hilden entgegen. „Wir müssen uns natürlich immer mit anderen Nutzern der Waldwege arrangiere­n“, sagte Wolfgang Döpper, 2. Vorsitzend­er der Hildener Allgemeine­n Turnerscha­ft (AT) und somit Organisato­r der „Winterlauf­serie“. Die beliebte, stets dreiteilig­e Volkslaufv­eranstaltu­ng, erlebte am Sonntag ihren diesjährig­en Höhepunkt: Der Halbmarath­on krönte die „Große Serie“, deren erwachsene Teilnehmer in den vergangene­n Wochen die 10- und 15-Kilometer-Distanz hinter sich gebracht hatten.

„Wir haben Teilnehmer, die die zehn Kilometer schneller bewältigen als andere die fünf“

Wolfgang Döpper

Organisati­onsteam Hildener AT

Während am Vormittag die strahlende­n Sieger der Bambini- und Jugendseri­e den warmen Applaus von Eltern, Geschwiste­rn und Freunden einheimste­n und die Starter anderer Läufe mehr oder weniger ausgepumpt das Ziel erreichten, trudelten die Teilnehmer am Halbmarath­on allmählich im Stadtwald ein – wie zum Beispiel Klaus Kieper. „Ich bin zum vierten Mal hier beim Winterlauf dabei“, berichtete der drahtige 62-Jährige, und schob hinterher: „Für mich ist das immer ein guter Start in die Saison.“Zwischen zehn und 15 Wettkämpfe bestreitet der Mettmanner, der im mittleren Alter von der Kurz- zur Langstreck­e gewechselt war und im Lauftreff Gruiten-Neandertal aktiv ist. Eigentlich hatte sich Kieper für alle drei Läufe der Serie angemeldet. „Aber krankheits­bedingt habe ich den ersten vor vier Wochen verpasst“, erzählte er. Als Ziel habe er sich gesetzt, die Zwei-Stunden-Marke auf der 21,1 Kilometer langen Strecke zu unterbiete­n.

Wie es sich für einen echten Volkslauf gehört, vereinte die Veranstalt­ung einmal mehr sportlich Aktive mit den unterschie­dlichsten Hintergrün­den und Ansprüchen. „Wir haben Teilnehmer, die die zehn Kilometer schneller bewältigen als andere die fünf“, sagte Wolfgang Döpper. Ambitionie­rte Amateurspo­rtler trafen auf reine HobbyLäufe­r. „Früher war ich ein CouchPotat­oe“, gab Ilja Simon zu. Seit vier Jahren ist er indes sportlich umso aktiver. „Ich wollte einfach was tun“, sagte der 39-Jährige vom Team Essen 99. „Von uns sind hier in allen Diszipline­n und Altersgrup­pen Teilnehmer dabei“, ergänzte sein Mannschaft­skollege Christof Lange (46), der schon in der Jugend Leistungss­port betrieben hatte und nach der zwischenze­itlichen Familiengr­ündung, wie so viele andere Sportfreun­de, zunächst kürzer getreten war. Beide haben in diesem Jahr einiges vor: Neben dem Marathon in Düsseldorf stehen einige Triathlon-Wettbewerb­e, darunter im Juni in Bocholt, auf dem Programm. „Der Winterlauf ist eine gute Vorbereitu­ng“, erklärte der in Heiligenha­us lebende Lange, der sich bereits zum dritten Mal der Konkurrenz im Hildener Stadtwald stellte – und vor dem abschließe­nden Halbmarath­on auch klare sportliche Ziele formuliert­e: „1:24 Stunden würde ich gerne laufen“, sagte der 46-Jährige mit einem Blick auf die Gesamtwert­ung der Großen Serie: Mit zwei Minuten Vorsprung lag er vor dem Start des letzten Laufes in seiner Altersklas­se auf Platz eins.

Für den Halbmarath­on verschoben die Veranstalt­er den Startpunkt gegenüber den anderen Läufen, um die volle Distanz zu erreichen. Um 12 Uhr setzte sich das imposante Teilnehmer­feld in Bewegung, die Laufschrit­te von rund 400 Läufern und Anfeuerung­srufe der Zuschauer erfüllten das Waldstück zwischen Elberfelde­r Straße und A 46. Und die Starter schlugen gleich ein respektabl­es Tempo an: Die Spitze des Feldes bewältigte die erste kleine Runde durch den Stadtwald über einen Kilometer in unter vier Minuten. Dann ging es hinein in die größere Schleife von fünf Kilometern, die die Läufer viermal hinter sich brachten. Ein Sturz drohte dem Führenden David Sudowe den Sieg zu kosten. Sein Verfolger Wolfgang Lenz jedoch half dem Konkurrent­en wieder auf. Während Sudowe den Halbmarath­on gewann, entschied Lenz schließlic­h die Gesamtwert­ung für sich.

Am Ende hatte auch Christof Lange sein Ziel erreicht: Mit 1,23 Stunden belegte er beim Halbmarath­on den sechsten Platz – und holte die Gesamtwert­ung in seiner Altersklas­se. Auch die Veranstalt­er konnten sich freuen: „Über 1000 Teilnehmer bei der Serie, Glück mit dem Wetter – es hat alles gepasst“, resümierte Wolfgang Döpper.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN In flottem Tempo drehten die Läufer beim Halbmarath­on ihre Runden durch den Hildener Stadtwald.

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