Placebos sind Thema im Museum
33 Arbeiten sind von Sonntag an bis zum 12. August zu sehen.
HILDEN (RP) Die zehnte Themenausstellung des Wilhelm-FabryMuseums, Benrather Straße 32a, zeigt Werke von Künstlern aus ganz Deutschland, die dem Aufruf gefolgt sind, zu dem Thema „Placebo – Nocebo“zu arbeiten. Sie richten den Blick auf die Präparate, die Probanden, aber auch auf den Ersatzstoff, der aus Hoffnung, Liebe und Religion bestehen kann.
So trägt eine der insgesamt 33 jurierten Arbeiten, geschaffen von der in Dresden lebenden Künstlerin Antje Krohn, den Titel „Gedankenfrei“, der viel über einen Zustand, den wohl jeder kennt, verrät. Den Moment der Leichtigkeit hat sie durch eine tänzerisch in die Luft geschwungene Frau visualisiert. Ganz Ornament geworden, ein rotes Kleid tragend, hebt sie gleich einem Luftballon gen Himmel ab. In dem befreiten Augenblick scheint alles möglich und wird zur puren Lebensfreude, die hier Ausdruck in einer Körperhaltung findet.
Die Hildener Künstlerin Razeea Lindner etwa präsentiert in ihrer konzeptuellen Arbeit eine Vision des Paradieses, das Frauen im Jenseits vermeintlich erwartet. Eine vergoldete Sphäre, in deren Mitte eine weiße Perle verheißungsvoll funkelt. Es ist ein imaginäres Ziel und impliziert das Bestreben, das Glück lieber im Hier und Jetzt zu suchen. Heute erscheint der medizinische Umgang mit dem Placebo selbstverständlich, doch machte einst der amerikanische Arzt Henry Beecher aus der Not eine Tugend, als ihm im Zweiten Weltkrieg das Morphin für die Behandlung verwundeter Soldaten ausging. Daraufhin versorgte er einige Patienten mit Kochsalzlösung. Erstaunlicherweise wurde deren Schmerz gelindert.
Eröffnung: 25. Februar, 11 Uhr, mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Birgit Alkenings.