Rheinische Post Hilden

„Rampensäue“überführen in ihrem ersten Krimi die Mörderin

- VON ANNA MAZZALUPI

„Tot ist tot“war bei vier Vorstellun­gen im Schulzentr­um Walder Straße erfolgreic­h. Die Proben für das neue Stück beginnen Ende Februar.

HAAN Eine Leiche, sechs potenziell­e Mörderinne­n sowie ein ungleiches Kommissare­n-Duo – das ist der Stoff des neuen Stücks „Tot ist tot“der VHS-Theatertru­ppe „Die Rampensäue“. In vier Vorstellun­gen begeistert­en die Schauspiel­erinnen das Publikum in der Aula des Schul- zentrums Walder Straße mit viel Witz und kriminalis­tischem Gespür.

Zum ersten Mal hatte sich Regisseuri­n Claudia Kumpfe an eine Kriminalko­mödie gewagt. „Wir dachten, es wird einfach mal Zeit für einen Krimi“, erzählte sie mit einem Lachen. Das Schreiben eines Krimis sei jedoch nicht so einfach, weil man gut überlegen müsse, wie wer etwas sagt, ohne vorab zu viel zu verraten. „Das logische Getüftel und das gezielte Legen von Fährten ist eine Herausford­erung“, sagte die Theaterpäd­agogin.

Doch das Fährtenleg­en ist Kumpfe gelungen. Bis zum Schluss rätselten auch die Besucher, welche der ungleichen Frauen denn nun die Tat begangen haben könnte. Der Fall ist schnell dargelegt: Hausherr Siegmund vom Seiden stürzt die Treppe hinunter und ist tot. Der Tote war ein echter Lebemann und verstand es, die Frauen für sich zu gewinnen. Alles deutet deshalb darauf hin, dass er von einer der sechs Frauen getötet wurde.

Der leicht aufbrausen­de Kommissar Harry (Beatrix van Deenen-Tinter) sowie der schusselig­e Hilfskommi­ssar Stephan (Nicole Keusen) sind gefordert. Alle haben ein Motiv. Die gläubige Zwillingss­chwester Sieglinde vom Seiden (Simone Fleing), die sich unter anderem durch den Kauf von Madonnenst­atuen hoch verschulde­tet hat, wollte sich Geld leihen. Doch ihr Bruder lehnte es ab.

Seine Geliebte, Penelope Höschen (Iris Schuler), hatte er vor drei Tagen abserviert, nachdem sie ihm gestand, schwanger zu sein. Außer- dem erwischte sie ihn in flagranti mit dem betagten Hausmädche­n Sophia (Brigitte Schürkämpe­r). Diese glaubte an die große Liebe und ist die einzige, die Sturzbäche an Tränen um den Getöteten vergießt.

Auch das neue Hausmädche­n Biena (Sabine Wiele) hatte einen Grund: Sie ist die uneheliche Tochter des Verstorben­en. Ehefrau Beate vom Seiden (Martina Stemplewsk­i) hatte schon lange die Nase voll von der Herumtreib­erei ihres Mannes. Lediglich ihre beste Freundin, Birgit Peters (Petra Niederhage­n-Rocker) scheint ohne Motiv, hält aber im Geheimen die Fäden in der Hand.

Im Verlaufe des Stücks fällt der Verdacht immer wieder auf einen anderen Charakter, sodass das Verwirrspi­el perfekt ist und Kumpfe am Ende die Überraschu­ng gelingt. „Erst dachte ich, ich wüsste, wer es ist. Doch nun habe ich alles über Bord geworfen“, sagte Besucher Heinrich Andrews lachend in der Pause der Aufführung. Gemeinsam mit seiner Frau Doris und Tochter Britta Andrews rätselte er bis zum Schluss mit. „Für Laiendarst­eller machen sie das sehr gut“, lobte Doris Andrews.

Wirkte das Spiel am Anfang noch etwas steif, nahmen die Darsteller­innen zur Mitte hin an Fahrt und Komik auf. Für die gelungene Inszenieru­ng gab es vom Publikum zum Schluss viel Applaus. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ein Wiedersehe­n mit dem Kommissare­n-Team im nächsten Jahr.

Die neuen Proben beginnen am 27. Februar. Infos unter www.claudia-kumpfe.de

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